„Schatz und Schutz – Vom Keuschheitsgürtel bis zum Sargschlüssel“

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Die Privatstiftung Esterhazy zeigt ab 12. April die neue Jahresausstellung „Schatz und Schutz“ auf der Burg Forchtenstein mit außergewöhnlichen Exponaten der Schell Collection aus Graz.

Wer einen Schatz besitzt, möchte diesen auch beschützen. Das eine bedingt hier das andere. Im Märchen war ein Schatz fast immer in einer fest verschlossenen Truhe oder Kiste verborgen. Und es oblag fast immer einem Helden, diese Truhe zu finden, was mit dem Bestehen vieler Abenteuer verbunden war. Waren alle Aufgaben erfüllt, konnte die Truhe geborgen werden, um schließlich den letzten Akt zu vollführen: das komplizierte Öffnen der Schatztruhe.

Schon früh versuchten Adelige und reiche Bürger, ihre Schätze vor neidischen Mitmenschen, neugierigen Dienstboten oder bösen Verwandten zu schützen und ihre Schatztruhen durch eiserne Materialien und verschiedene zusätzliche Verschlüsse und Verriegelungen noch sicherer zu machen.

Die Jahresausstellung „Schatz und Schutz – Vom Keuschheitsgürtel bis zum Sargschlüssel“ in der Burg Forchtenstein geht nun dem Zusammenhang zwischen Schatz und Schutz genauer auf den Grund. Die Esterhazy Privatstiftung zeigt im zweiten Stock der Burg gemeinsam mit der Sammlung Schell aus Graz anhand von mehr als 180 Objekten, mit welcher Raffinesse die Besitzer ihre Schätze schützten.

Zu sehen sind besondere Exponate aus allen Epochen, wie beispielsweise Minnekästchen, Schatztruhen, Vorhangschlösser, Sargschlüssel und vor allem Kunstkammerobjekte. Auch der sagenumwobene Keuschheitsgürtel kann bei dieser spannenden Schau genau unter die Lupe genommen werden. Die verschiedenen Exponate veranschaulichen, wie ausgeklügelt und raffiniert Schlösser, Schlüssel und unsichtbare Scharniere ungewünschte Eindringlinge abhielten. So zeigt die Ausstellung „Schatz und Schutz“ auf informative Weise, dass jeder, der einen Schatz besaß, auch viel Phantasie aufwenden musste, um ihn zu beschützen.

Die Ausstellungsstücke stammen vorwiegend aus der Schell Collection aus Graz. Seit über 50 Jahren beschäftigt sich Hanns Schell mit allem, was man auf- und zusperren kann. Der Extrembergsteiger und Sammler hat von seinen Expeditionen abertausende Objekte mitgebracht, darunter Kästchen und Truhen, Türen und Beschläge oder Schlösser und Schlüssel von der Antike bis zum 20. Jahrhundert aus Europa, Afrika und Asien. Mittlerweile befinden sich rund 13.000 Exponate im Privatmuseum der Familie Schell in Graz. Eine besonders interessante Auswahl davon ist nun in der Burg Forchtenstein zu bestaunen.

Die Jahresausstellung ist im Rahmen der Ausstellung „Helden – Schätze – Beutestücke“, die man mit der NÖ- und Neusiedlersee-Card bei freiem Eintritt besichtigen kann, bis einschließlich Sonntag, den 4. November, täglich von 10.00 – 18.00 Uhr zu sehen. Die Burg Forchtenstein zählt zu einem der ältesten Museumsstandorte in Europa und konnte im Vorjahr mehr als 105.000 Besucher mit Burgführungen, Ausstellungen und Veranstaltungen begeistern