Pauschenwein Josef

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1953 geboren,
aufgewachsen in Wiesen, Burgenland
1972–74 Studium der Publizistik
1974-77 Ausbildung zum Lehrer für Bildnerische Erziehung
ab 1985 (neben der Lehrtätigkeit) Studium der Philosophie an der Universität Wien mit dem Schwerpunkt Ästhetik, Dissertationsthema: „Die Kunst in metaphorischem und interpretativem Gefälle“
1995 Dr. phil
Studienreisen nach Norditalien, London, Paris, Berlin, Norddeutschland
seit Abschluss des Studiums 1995 vertiefende Konzentration auf die Malerei, außerdem kunst- und kulturkritische Tätigkeit
Seit den frühen 90iger Jahren entwickelt sich die eigene Arbeit in der ständigen Spannung zwischen praktischer Tätigkeit und der Auseinandersetzung mit der Theorie. Erste Einzelausstellungen im Burgenland und in Niederösterreich (Niedersulz, Breitenbrunn, Gols, Pöttsching).
Während der Arbeit an der Dissertation vollzieht sich der Wandel zu Abstraktion und hin zu einem kontrapunktischen Abwägen zwischen emotionaler Nähe und geistiger Distanz. Die Spontanität des Malaktes wird trotz des konzeptuellen Einstiegs in das Malgeschehen immer wichtiger – die Aktion wird an den Spuren im Bild nachvollziehbar.
Im Zentrum der Erfahrung steht die Arbeit am Bild und das Hinhorchen und Ergreifen der aus der Bildthematik sich entwickelnden Regel. Seine Bilder sind daher zwar Reaktionen, aber keine fertigen Antworten auf ein begrifflich nicht ganz zu umschließendes Feld. Es versteht sie als reine Methaphern auf das Rätsel Mensch, hineingesetzt in die Heimatlosigkeit zwischen diskursiver Welterschließung und reiner Vorstellung.

Einzelausstellungen und Beteiligungen seit 1995 u.a.:
Turmgalerie Wiener Neustadt, St. Pölten, ARTBOX Mattersburg Galerie Bertrand Kass Innsbruck, Feldkirch, Lockenhaus, Neusiedl am See

Zitate aus dem 1999 erschienen Katalog „Senkrecht“:

„Künstlerisches Wirken ist das sich Hoffnung gebende Hineinsetzen in einen durch Kunst sichtbar gemachten leeren Raum, ist das Akzeptieren der Heimatlosigkeit der Sprache und die Suche nach einem neuen Vokabular.“

„Es geht mir also darum, Bilder zu machen, die sich entleeren, die ausrinnen, die sich befreien von dem Druck, gefüllt zu sein mit Bedeutungen, um Bilder, die ihrer metaphorischen Sprache gegen die Standards objektiver Eindeutigkeit ankämpfen, …“

„Malen ist daher eine Sisyphusarbeit, ein Bemühen, das um seine Aussichtslosigkeit weiß. Woher so fragt man, kommt das Glücksgefühl ?
An diesem Punkt aber gleicht die Kunst dem Leben. Daher ist auch alles in meinen Bildern verwandeltes Leben. Sie sind in diesem bloßen Da-sein, das sie zu erreichen trachten, die eigentliche Distanz zum Leben, sein Negativ, als Verweigerung oder unberührte Abgehobenheit. Das Werk an sich ist die beziehungslos in die Freiheit sich setzende Kristallisation geknoteter menschlicher Erfahrung. Diese Freiheit des Bildes scheint mit Voraussetzung dafür zu sein, im Betrachter Freiheit und Verantwortung des Selbstdenkens zu provozieren. … Ob daraus schon Veränderung wird, entscheidet sich danach, ob das Selbstbewusstsein fähig wird zur kritischen Distanz; ob also die mitten in der Kunsterfahrung einsetzende Erweiterung des Bewusstseins schon jene Dimension hat, um im Ausstieg aus der Kunstbegegnung diese Erfahrung in Lebenspraxis umzusetzen.
Werke können aber, wie von Adorno und Lyotard formuliert, Denkanstöße für das Mögliche geben, ein Mögliches, das uns als Aufgabe zur Realisation werden kann und somit zu der von uns gestalteten und erst dadurch gewonnenen Wirklichkeit. – Ad infinitum ?!
Meine Bilder verstehe ich als Beitrag, jedermann die Verantwortung für die eigene und darüber hinaus für die Wirklichkeit der je anderen zuzumuten.“

Kontakt
Ing. Julius Raab-Gasse 10
7203 Wiesen
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