„…ich bin 5000 Jahre jung…“ Weltliteratur im Kulturforum Eberau

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Lyrik von Rose Ausländer, gelesen von Margarete Hamm, Berlin

Rose Ausländer wurde am 11.Mai 1901 als Rosalie Beatrice Scherzer in Czernowitz, der damals österreichisch-ungarischen Bukowina geboren. Hier wuchs sie auf, bevor die Familie in den Wirren des 1. Weltkrieges 1916 zuerst nach Budapest und später nach Wien floh. Dort absolvierte sie 1919/1920 die einjährige Germinal-Handelsschule der Wiener Kaufmannschaft. Als sie 1920 in das nun rumänische Czernowitz/Cernăuţi zurückkehrte, trat sie eine Stelle in einer Rechtsanwaltskanzlei an und studierte als Gasthörerin Literatur und Philosophie an der dortigen Universität, brach das Studium aber ein Jahr nach dem Tod des Vaters ab. Gemeinsam mit ihrem Studienfreund Ignaz Ausländer verließ sie 1921 auf Anraten der Mutter die Bukowina und wanderte in die USA aus. Dort erschienen auch ihre ersten Gedichte. Am 19. Oktober 1923 heiratete sie Ausländer in New York, wo sie mittlerweile als Bankangestellte arbeitete, trennte sich aber bereits Ende 1926 wieder von ihm. 1931, kehrte sie aus privaten Gründen nach Czernowitz zurück. Den Naziterror und 2. Weltkrieg überlebte sie als Zwangsarbeiterin, im Ghetto und zuletzt in Kellerverstecken. Nach dem Krieg ging sie wieder nach New York, wo sie aber nicht heimisch wurde. 1964 zog sie nach Wien, 1965 dann nach Düsseldorf, wo sie am 3. Jänner 1988 starb. Über 1000 Gedichte hat Rose Ausländer geschrieben; sie stellte Grundfragen menschlichen Seins, verarbeitete Erlebtes und Erlittenes. Immer spiegel ihre Lyrik aber auch die Liebe zum Kosmos, zur Natur und zum Menschen wider. Erst Mitte der 70 Jahre des 20 Jahrhunderts wurde ihr Werk bekannt und gewürdigt, sie erhielt zahlreiche Literaturpreise und Auszeichnungen für ihr Lebenswerk.

Die in Berlin lebende Schauspielerin Margarete Hamm hat sich seit Jahren intensiv mit Leben und Werk dieser großen Dichterin beschäftigt.
Am 5. Oktober 2013 wird sie im Kulturforum Südburgenland in Eberau Gedichte von Rose Ausländer lesen und deren Lebensweg nachzeichnen.
Beginn dieser besonderen Veranstaltung ist um 19:30 Uhr, als Eintritt wird eine freie Spende erbeten.