Erstes Kulturzentrum des Burgenlandes entsteht neu

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Ab September 2014 wird das Kulturzentrum Mattersburg nach 38 Jahren Veranstaltungstätigkeit neu errichtet. Während der Bautätigkeiten ist der Fortlauf des Programms für Abonnenten des Hauses im Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt sichergestellt.

Das am 22. Mai 1976 eröffnete Kulturzentrum Mattersburg hat sich in den vergangenen Jahrzehnten mit seinen unterschiedlichen Programmformaten als eine der ersten Spielstätten des Burgenlandes etabliert. Nach 38 Jahren kommt es am ersten von heute fünf Standorten zu einem Neubeginn. Das Kulturzentrum Mattersburg wird ab Herbst 2014 neu errichtet, dieses Projekt startet mit sehr umfangreichen bauvorbereitenden Maßnahmen.

„Herausforderungen im Kultur- und Veranstaltungsbereich haben eine Erneuerung des 38 Jahre alten Gebäudes des Kulturzentrums Mattersburg notwendig gemacht. Die gegebene Notwendigkeit einer Investition in das Kulturzentrum Mattersburg wird nun genutzt um das Haus neu zu positionieren. Entstehen wird ein modernes Kultur- und Veranstaltungszentrum mit den Themenschwerpunkten Sprechtheater, Literatur und Kleinkunst“ so Landesrat Helmut Bieler.

Die beiden Möglichkeiten für diesen Neustart – Generalsanierung oder Neubau – wurden vorweg einer genauen Evaluierung unterzogen. Die eingehende Prüfung dieser zwei Varianten war von langen und intensiven Diskussionen begleitet.

Schlussendlich ist die Grundsatzentscheidung zugunsten eines Neubaus gefallen. Denn die Kulturzentren Burgenland sind der Überzeugung, dass in ein neu errichtetes Kulturzentrum Mattersburg all jene Erfahrungen einfließen können, die bei der Errichtung der beiden letzten Neubauten, das Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt und das Lisztzentrum Raiding, gesammelt wurden. Ebenso hilfreich sind die Erkenntnisse aus der laufenden Veranstaltungstätigkeit. Genau diese Erfahrungen haben die geänderten Erfordernisse und Ansprüche des Theater- und Kabarettbetriebes auf die räumliche und technische Ausstattung heutiger Spielstätten offengelegt. Mit einem Neubau werden diese optimalen Veranstaltungsbedingungen angestrebt.
Nicht zuletzt wäre die Umsetzung der Auflagen des Bescheidverfahrens im Rahmen einer Sanierung nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll und damit nicht mehr vertretbar.

Ersatzlocation
Die Entscheidung für einen Neubau bedeutet gleichzeitig, dass das Haus in Mattersburg ab September 2014 für vorbereitende Maßnahmen in den Bereichen Bau-, Gebäude- und Veranstaltungstechnik geschlossen wird. “Aus bautechnischer, wirtschaftlicher sowie organisatorischer Sicht ist ein Neubau die klügere Variaten”, so KUZ Burgenland Geschäftsführer Dr. Wolfgang Kuzmits.
Schon jetzt aber können die Kulturzentren Burgenland der Stammkundschaft in Mattersburg versichern, dass alle Veranstaltungen der bewährten Abo-Reihen im Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt weitergeführt werden. Bereits erworbene Karten für Theater- oder Kabarettveranstaltungen behalten also ihre Gültigkeit.
Zusätzlich kann für gesellschaftliche Events oder Musik-Veranstaltungen als zweite Ersatzlocation das Lisztzentrum Raiding zur Verfügung gestellt werden.

Im Dreigestirn mit Eisenstadt als das multifunktionale Veranstaltungs- und Kongress-Zentrum des Landes und Raiding als die Bühne für Musik soll sich Mattersburg nach dieser Übergangszeit weiter als der Hotspot für Sprechtheater, Literatur und Kleinkunst positionieren.

Statement LR Bieler
„Die Kulturzentren Burgenland, sind die Plattform der kulturellen Vielfalt im Burgenland. Sie bringen ein topaktuelles Kulturangebot in alle Regionen, und das zu einem fairen und für alle leistbaren Preis. Das Kulturzentrum Mattersburg, mit seinen jährlich bis zu 46.000 BesucherInnen ist zu einem Garant für ein vielfältiges Kultur-Angebot im Bezirk Mattersburg, aber auch über diese Region hinaus, geworden. Die Neupositionierung des Hauses ist nicht nur eine langfristige Absicherung dieses Angebotes, sondern auch ein touristischer und wirtschaftlicher Impuls für die gesamte Region.“

Statement LAbg. Salamon
„Die Stadtgemeinde Mattersburg ist stolz auf die Tatsache, dass in unserer Stadt in den 1970er Jahren das erste Kulturzentrum des Burgenlandes gebaut wurde. Inzwischen hat sich auch ein Literaturhaus etabliert, wo regelmäßig Lesungen und Tagungen veranstaltet werden.
Das KUZ Mattersburg war in diesen vier Jahrzehnten so etwas wie das kulturelle Wahrzeichen unserer Stadt. Unzählige denkwürdige Konzerte, Kabarettabende und andere Veranstaltungen haben in diesen ehrwürdigen Mauern statt gefunden. Auch die Stadtgemeinde hat das Kulturzentrum immer wieder für diverse Veranstaltungen verwendet und hier immer verlässliche Partner gefunden. Ergänzt wurde unser kulturelles Programm seit 2009 durch das Veranstaltungszentrum Bauermühle. Hier finden kleinere Veranstaltungen statt, die eine sehr gelungen Ergänzung zum KUZ Mattersburg darstellen.“
Das KUZ bildet auch einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor für unsere Stadt. Ich freue mich auf den Neubau und auf die zukünftige Zusammenarbeit.

Historischer Rückblick
Im Mai 1976 als erstes Kulturzentrum im Burgenland seiner Bestimmung übergeben, hat sich das Haus in Mattersburg über die Jahre hinweg als routinierter Gastgeber von bis zu 46.000 BesucherInnen jährlich etabliert.
Es begann 1971 mit der zunächst schwer realisierbaren Idee des späteren Landesrates Dr. Gerald Mader: Kultur- und Bildungsarbeit sollte durch regionale Kulturzentren auch im ländlichen Raum ein stabiles Fundament erhalten. Aus der Theorie wurde am 22. Mai 1976 tatsächlich Praxis: Das Haus in Mattersburg nahm als erstes Kulturzentrum des Burgenlandes – bis 1982 folgten Güssing, Jennersdorf, Eisenstadt und Oberschützen als Standorte – mit Lesungen, Konzerten und Ausstellungen seinen Betrieb auf.
Dass der gleich zu Beginn konzipierte Plan „Theater vor der Haustür“ aufging, sollte gleich im Dezember 1976 das erste Gastspiel des Burgtheaters beweisen, innerhalb weniger Tage prangte der Schriftzug „Ausverkauft“ über dem Abend, die gesamte Saison lockte 10.000 Gäste an, ein Paukenschlag.
Ob Paukenschlag oder Theaterkracher: Beinahe vier Jahrzehnte später öffnet das Haus in Mattersburg jährlich für rund 46.000 Besucher seine Pforten. Dahinter ist ein acht MitarbeiterInnen starkes Team für ein vielfältiges Angebot vom Konzert bis hin zur Kleinkunst im Einsatz.