1921: Familientreffen

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Wie aus den Deutsch-Westungarn Burgenländer wurden.

Lesung mit Helmut Stefan Milletich

im Haus der Begegnung in Eisenstadt, Anmeldung erforderlich

Mi 16.06.2021 19.00 Uhr

Der burgenländische Autor und Historiker Helmut Stefan Milletich stellt seinen neuen Roman „1921: Familientreffen“ vor. Anhand des Lebens von vier Familien und teils fiktiven, teils realen Biographien wird die Geschichte des Burgenlandes von 1910 bis 1921 beschrieben und reflektiert. Der Autor spürt den Träumen und Sorgen der Menschen in einer Zeit der Veränderungen nach, zugleich geht es um die Frage, wie sich in der Region Deutsch-Westungarn politische und gesellschaftliche Haltungen entwickelt haben. Zehn Jahre lang hat Helmut Stefan Milletich in Archiven und Bibliotheken geforscht und gestöbert. Entstanden ist ein Roman, der den Lebensalltag und das Zusammenleben zwischen Deutschsprachigen, Ungarn, Kroaten, Roma und Sinti sowie der jüdischen Bevölkerung in unserer Region in einer Zeit des Überganges lebendig werden lässt.

Helmut-Stefan-Milletich-privat
Helmut-Stefan-Milletich-(c)-privat

„Die Menschen dieses Landstrichs wurden von ihren Herren – wie es schien – vergessen. Sie sprachen Deutsch oder Kroatisch, in der Schule sprachen sie Ungarisch, – ein ganz schlechtes, das sie Jahrzehnte nach ihrem Schulbesuch selber nicht mehr richtig verstanden, schreiben konnten sie es auch während des Besuchs der Schule nicht eigentlich. Zwischen den Dörfern lagen kleine Städte, die noch nicht den Status Stadt hatten, aber man fühlte sich wie in einer Stadt, gab es da doch Ämter und Geschäfte, die entfernt an die Ämter und Geschäfte in Pressburg/Pozsony oder Ödenburg/Sopron erinnerten, die aber freilich um ein Vielfaches kleiner waren als diese genannten Städte, und auch die Ämter und Geschäfte waren um ein Vielfaches kleiner als die Ämter und Geschäfte in diesen Städten. Man scherte sich eigentlich auch nicht um das, was es in diesen sogenannten Städten gab…“

Helmut Stefan Milletich

Geboren 1943, lebt in Winden am See, war AHS Lehrer am Gymnasium Eisenstadt und Professor an der Stiftung Pädagogische Akademie Burgenland in Eisenstadt. 1974 Mitbegründer und dann bis 1991 Generalsekretär des Burgenländischen P.E.N.-Clubs, dann lange Jahre dessen Präsident.

Veröffentlichungen: „Dorfmeister“, Eisenstadt 1980; „Mord auf DIN A4″, Eisenstadt 1986; „Apollonia Purbacherin und andere Erzählungen“, Eisenstadt 1993; „Tod in Eisenstadt“, Eisenstadt 1996, „Das Elend der Männer“, Eisenstadt 2006, „Psalmen“ 2010, „1921: Familientreffen“ 2021

Die Teilnehmer*innenzahl bei unseren Veranstaltungen ist limitiert, die Teilnahme ist nur nach Voranmeldung per mail möglich: andrea.holzinger@literaturhausmattersburg.at. Den jeweils aktuellen Stand zu unseren Covid-Vorsichtsmaßnahmen erhalten Sie mit der Bestätigung zur Veranstaltungsteilnahme.

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