Ehrensäbel & Barabás Portrait
Neue Leihgaben aus dem Ungarischen Nationalmuseum
Zwei Highlights der Lisztomania Ausstellung im Landesmuseum Burgenland in Eisenstadt sind ab sofort im Original zu sehen: Der Ehrensäbel des ungarischen Adels und das berühmte Porträt Franz Liszt im ungarischen Gewand von Miklos Barabás. Die beiden Kostbarkeiten aus dem Besitz des ungarischen Nationalmuseums waren bis jetzt nur als Reproduktionen ausgestellt.
Beide Leihgaben verdeutlichen die Rolle, die Liszt in Ungarn spielte, wo er bis heute als Nationalheld verehrt wird. Dass die Leihgaben erst jetzt kommen, hängt mit der befristeten Leihdauer des Nationalmusuems in Budapest zusammen, stellen die beiden Objekte doch zwei der bedeutendsten Schaustücke der Sammlungen dar.
Ungarischer Ehrensäbel
Ein wahres Prunkstück der Ausstellung „Lisztomanie – Hexenmeister am Klavier“ ist der Ehrensäbel, der Franz Liszt 1840 anläßlich eines Galakonzertes im Budapester Nationaltheater von ungarischen Adeligen überreicht wurde.
Liszt wurde in Ungarn wie ein König verehrt. Obwohl er in Raiding – damals Deutschwestungarn – deutschsprachig aufwuchs und unterrichtet wurde, fühlte er sich von der ungarischen Nationalität, Kultur und der Musik stark angezogen.
Der prächtige, mit Rubinen und Türkisen geschmückte Säbel, trägt auf der Scheide folgende Inschrift: „Für Franz Liszt, dem großen Künstler, in Anerkennung seiner künstlerischen Verdienste und seiner glühenden Vaterlandsliebe – seine ihn verehrenden Heimatgenossen in Pest, den 4. Januar 1840“.
Der Säbel wurde ihm nach einem völlig überfüllten Konzert im Nationaltheater überreicht. Die Frauen hatten ihre kostbarsten Gewänder angelegt, und Liszt erstrahlte in einem zauberhaften, ungarischen Galaanzug, den er sich für die kokette Summe von 1000 Franken hatte anfertigen lassen. Als nach dem Grand Galop chromatique der Applaus endlich verebbte, löste er mit seinem Rákóczy-Marsch einen weiteren Begeisterungssturm aus. Dann traten unter Beifall sechs in ihrer herrlichen ungarischen Landestracht gekleidete Magnaten an ihn heran: Graf Festetics, Baron Banffy, Graf Domokos Teleki, Baron Augusz, Rudolf von Eckstein und Paul Nyary. Graf Festetics überreichte ihm mit einer kurzen Ansprache diesen Säbel.
Porträt Franz Liszts in ungarischem Gewand
Miklós Barabás (1810 Mărcusa, Rumänien -1898 Budapest) war ein ungarischer Maler, zu seinen Lebzeiten gehörte er zu den am meisten geschätzten Malern seines Landes. Barabás begann sein Kunststudium in Wien in den Jahren 1829 bis 1830. Zu seinen wichtigsten Porträts zählt sicherlich jenes von Franz Liszt. Es entstand 1847, ein Jahr vor der Revolution, während eines Konzertaufenthaltes von Franz Liszt in Budapest. Barabás zeigt Liszt hier in einem ungarischen Galakleid.
Der schwarze Rock mit rotem Samtfutter an den Ärmeln ist einem ungarischen Magnatenrock nachempfunden. Seine rechte Hand stützt er auf einen Flügel (wahrscheinlich ein Erardflügel), seine Linke stemmt er in die Hüfte – eine repräsentative Pose, in der sich auch Kaiser und Könige abbilden ließen. Auf dem Pult liegen die Noten des „Ungarischen Sturmmarsches“.
Landesmuseum Burgenland
Museumgasse 1-5, 7000 Eisenstadt
A-7000 Eisenstadt, Burgenland, Österreich
Tel.: +43-02682-600 1234, Fax: DW 1277
office@landesmuseum-burgenland.at
www.lisztomania.at
Öffnungszeiten Ausstellung
17. März – 11. November 2011
Montag – Sonntag, 9:00 – 17:00 Uhr
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