Fred Sinowatz-Wissenschaftspreis 2013 geht an Stefan Körner, Ina Friedmann und Fabian Stegmayer
Der Fred Sinowatz-Wissenschaftspreis 2013 wurde für drei Werke ausgeschrieben. Die mit je 1.000,- Euro dotierten Preise für herausragende Publikationen aus dem Bereich der landeskundlichen Forschung über das Burgenland gehen an Dr. Stefan Körner, MMag.a Ina Friedmann und Mag. Fabian Stegmayer. „Wir verleihen den Wissenschaftspreis, weil wir einerseits WissenschafterInnen und deren Werke honorieren wollen und uns dadurch andererseits wichtige Impulse für die Wissenschaft im Burgenland erhoffen“, erklärte Kulturlandesrat Helmut Bieler.
Die Einreichung konnte durch den Autor selbst, durch eine dritte Einzelperson bzw. Institution oder durch die Burgenländische Landesbibliothek erfolgen. Das Erscheinungsdatum der Publikation musste zwischen dem 1.Jänner 2012 und dem 1. September 2013 liegen. „Durch diese Möglichkeiten der Einreichung wurden auch dem Publikum die Gelegenheit zur Mitwirkung gegeben“, so Bieler.
Eine unabhängige, aus Dr. Christine Teuschler, Dr. Gerald Schlag und Mag. Gert Polster bestehende Jury, sprach die drei Preise einstimmig aus den insgesamt sieben eingereichten Publikationen folgenden Teilnehmern zu:
• Dr. Stefan Körner aus Berlin für die wissenschaftliche Arbeit „Nikolaus II. Esterházy und die Kunst. Biografie eines manischen Sammlers“
Begründung: „Die Jury zeigt sich vom hohen wissenschaftlichen Niveau der Publikation „Nikolaus II. Esterházy und die Kunst. Biografie eines manischen Sammlers“ beeindruckt und sieht in Dr. Stefan Körner einen verdienten Preisträger. Die hervorragende Publikation überzeugt durch seine ausführlichen Recherchen zum Thema und die breite Quellenbasis. In diesem profunden Werk ist die wissenschaftliche Arbeit von Jahren enthalten. Die sprachliche Darstellung ist überzeugend, das Buch lässt sich ausgezeichnet lesen. Die Biografie von Nikolaus II. Esterházy ist nicht nur für Kunsthistoriker interessant, die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse der Zeit sind überzeugend kontextualisiert. Auch kritische Reflexionen zur Person von Nikolaus II. Esterházy fließen ein. Hervorgehoben wird der Wert der wissenschaftlichen Aufarbeitung des Themas.“
• Dr. MMag.a Ina Friedmann aus Wien für ihre Publikation „Der Prähistoriker Richard Pittioni (1906-1985) zwischen 1938 und 1945 unter Einbeziehung der Jahre des Austrofaschismus und der beginnenden Zweiten Republik“.
Begründung: Frau Mag.a Ina Friedmann beschäftigt sich in ihrer ausgezeichneten wissenschaftlichen Arbeit mit Professor Richard Pittioni, dem bedeutenden Prähistoriker, langjährigen Vorstand des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien und ehemaligen Leiter des Landesmuseums Burgenland. Diese umfassende Biografie leistet einen interessanten Beitrag nicht nur für die burgenländische sondern auch die gesamtösterreichische Wissenschaftsgeschichte. Da auch die berufliche und wissenschaftliche Tätigkeit von Richard Pittioni in Eisenstadt untersucht wird, ist die Arbeit auch ein interessanter Beitrag zur Geschichte des Landesmuseums Burgenland. Der Untersuchungszeitraum konzentriert sich auf die Zeitspanne von 1935 bis 1950. Das politische und gesellschaftliche Umfeld ist gut recherchiert und kontextualisiert, die politischen Zusammenhänge fachgerecht dokumentiert.
• Mag. Fabian Stegmayer für seine Publikation „Das Projekt Seebrücke. „Brückenkampf“ am Neusiedler See“
Begründung: „Mag. Florian Stegmayer untersucht in seiner wissenschaftlichen Arbeit einen bisher wenig beachteten Aspekt der burgenländischen Landesgeschichte. Vor über vierzig Jahren gab es Pläne, eine Brücke über den Neusiedler See zu bauen. Das Bauvorhaben kam nicht zustande, es entwickelte sich Widerstand in der Bevölkerung. Mag. Stegmayer beschäftigt sich mit dieser ersten österreichischen Bürgerinitiative, die heute in der Erinnerung der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt ist. Die Bearbeitung dieses demokratiepolitisch relevanten Themas wird als Innovation gewertet. Die Geschichte des Projektes, die Auswirkungen in der Bevölkerung und der Niederschlag in den Medien werden umfassend beschrieben. Die Arbeit leistet einen interessanten Beitrag zur Aufarbeitung eines heute wenig bekannten Teils der burgenländischen Landesgeschichte.“
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