Zeitreise ins „Land im Krieg“

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Das jahresprägende Thema „Erster Weltkrieg“ schlägt sich auch im Programm der Kulturzentren Burgenland nieder. Als Brückenschlag zur gleichnamigen Sonderausstellung im Landesmuseum Burgenland wird das „Land im Krieg“ im Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt literarisch wie musikalisch beleuchtet. Seine Stimme gibt diesem besonderen Abend der Salzburger „Jedermann“, Cornelius Obonya, Elena Denisova und Alexei Kornienko begleiten seine Rezitation stimmungsvoll an Geige und Klavier.

Freitag, 21. November 2014, 19.30 Uhr, Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt

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Mit der Veranstaltung „Land im Krieg“ – aus dem Zyklus „musik | literatur“ – im Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt widmen sich auch die Kulturzentren Burgenland dem jahresprägenden Thema „Erster Weltkrieg“ und korrespondieren auf diese Weise mit der aktuellen Sonderausstellung „Land im Krieg. Zwischen Schützengraben und Heimatfront. 1914 – 1918“ im Landesmuseum Burgenland.

Jene geschichtsträchtige Vergangenheit holen im Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt der Schauspieler Cornelius Obonya und das Musikerpaar Elena Denisova und Alexei Kornienko in die Gegenwart. Der Salzburger „Jedermann“ wird hierzu Briefe, Tagebucheinträge und Zitate von Zeitzeugen des Ersten Weltkrieges, aber auch Karl Kraus und Joseph Roth rezitieren. Violinvirtuosin Elena Denisova und der Pianist Alexei Kornienko rufen diese Zeit über Stücke etwa von Tschaikowsky, Kreisler und Janáček musikalisch wach. Durch Filmmaterial, das Nick Wukovits bearbeitet hat, wird ein multimediales Erlebnis geboten.

Über Cornelius Obonya
Cornelius Obonya, 1969 in Wien geboren, stammt aus einer Schauspielerfamilie. Seine Eltern sind Elisabeth Orth-Obonya und der 1978 verstorbene Hanns Obonya, seine Großeltern mütterlicherseits waren Paula Wessely und Attila Hörbiger.
Im Alter von 17 Jahren ging Obonya ans Max-Reinhardt-Seminar, verließ das Institut aber nach einem Jahr und lernte bei dem Kabarettisten Gerhard Bronner. Bronner gehörte zu den wichtigen Begegnungen in seinem Beruf, ebenso Emmy Werner, die ihn 1989 ans Wiener Volkstheater engagierte, und Andrea Breth, mit der er viele Jahre an der Schaubühne Berlin und auch am Burgtheater Wien gearbeitet hat. Der 45-Jährige ist mit der Regisseurin Carolin Pienkos verheiratet und Vater des gemeinsamen Sohnes Attila.
Am Burgtheater war Obonya u. a. zu sehen in Edward Bonds „Die See“, Lessings „Emilia Galotti“, Schillers „Don Carlos“, Tschechows „Der Kirschgarten“, Tennessee Williams’ „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ und Lessings „Minna von Barnhelm“. In Andrea Breths Inszenierung von Schnitzlers „Das weite Land“ gab er 2002 sein Debüt bei den Salzburger Festspielen. Am Burgtheater spielte Cornelius Obonya auch unter der Regie von Peter Zadek, Sven-Eric Bechtolf, Karin Beier, Carolin Pienkos, Anselm Weber, Stefan Bachmann und Falk Richter.
Weitere Engagements umfassten Auftritte am Theater in der Josefstadt, im Ronacher oder im Stadttheater Walfischgasse. Für das Soloprogramm „Cordoba – das Rückspiel“ am Rabenhof Theater erhielt Obonya den „Salzburger Stier 2010“ und eine Nominierung für den „Spezialpreis des Nestroy-Preises 2010“. Im gleichen Jahr wurde er „Schauspieler des Jahres“ von Ö1. Seit 2013 ist der Wiener als „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen zu erleben.
Auf der Kinoleinwand war Cornelius Obonya zuletzt in „Spanien“ von Anja Salomonowitz und in Peter Patzaks „Kottan ermittelt: Rien ne va plus“ zu sehen. Er hat auch in zahlreichen TV-Produktionen mitgewirkt, u. a. in den Krimi-Serien „Tatort“ und „Soko Kitzbühel“ sowie in Produktionen wie „Polt“ und „Die Hebamme“.

Über Elena Denisova
Schon als Schülerin der Spezial-Musikschule des Moskauer Tschaikowsky-Konservatoriums, eine Eliteschmiede vieler russischer Künstler, nahm die Moskauerin ihre erste Schallplatte, das Violinkonzert Nr. 2 von Wieniawski, auf. Ihr Studium beendete sie mit Auszeichnung, heute umfasst ihr Repertoire die gesamte Violinkonzert-Literatur vom Barock bis zur Moderne.

Die Preisträgerin mehrerer Geigen-Wettbewerbe war dann als Solistin und Kammermusikerin tätig, so in der Moskauer Staatlichen Philharmonie und als Prima des Moskauer Nationalquartetts. Ab 1990 intensivierten sich ihre Konzertreisen nach Westeuropa. Seit 1992 ist Elena Denisova österreichische Staatsbürgerin und mit dem russischen Pianisten Alexei Kornienko verheiratet.

In ihrer zweiten Heimat gründete die Geigerin die Österreichische Gustav Mahler Vereinigung, das Gustav Mahler Ensemble und die Classic Etcetera Musikvereinigung, seit 2002 ist die Musikerin Intendantin des von ihr ins Leben gerufenen “Wörthersee Classics Festivals”. Zahlreiche Tourneen führten und führen die Künstlerin bis nach Kanada und die USA, nach Ägypten oder Taiwan, und neben West- und Mitteleuropa auch zunehmend in die neuen EU-Staaten Bulgarien, Slowakei, Polen, Slowenien, Kroatien und Ungarn.
Begleitet wurde sie, u.a. von den Moskauer Philharmonikern, dem Royal Philharmonic Orchestra London, den Münchener Symphonikern, Berliner Rundfunk Orchester, Rundfunkorchester Budapest, dem Mozarteum Orchester Salzburg oder dem Trondheim Symphonie-Orchester.

Über Alexei Kornienko
Der Moskauer erhielt schon mit fünf Jahren seinen ersten Musikunterricht, studierte am Tschaikowsky-Konservatorium in Moskau und in Charkow und war Preisträger beim Internationalen Rachmaninow-Klavierwettbewerb im Moskau. Der Pianist, der 1990 nach Österreich übersiedelte, ist Mitbegründer des Gustav Mahler Ensembles und Mitglied des Bösendorfer Artistic Clubs.

Alexei Kornienko setzt sich mit seiner Frau Elena Denisova zudem für die Wiederentdeckung von Trouvaillen aus der klassisch-romantischen Kammermusik ein: Beide feierten mit ihrer CD „Vienna 1900“ mit Stücken von Robert Fuchs, Pavel Singer und Alexander von Zemlinsky große Erfolge.
2009 nahmen beide mit Joseph Haydns Violinsonaten erneut eine Weltpremiere auf.

Kornienko gilt als außergewöhnlich dynamischer Interpret der Werke Beethovens und Brahms’, aber auch der Moderne. Er arbeitete etwa mit dem Royal Philharmonic Orchestra London, der Moskauer Philharmonie und der George Ernescu Philharmonie. Von 2009 bis 2011 war er Chefdirigent bei dem Sofia Philharmonic Orchestra. Seit 2012 ist er Chefdirigent der Internationalen Donauphilharmonie, bereits seit dem Jahr 2002 steht Kornienko dem „Wörthersee Classics Festival“ als Künstlerischer Leiter vor.