Abschied von Brigitte Kowanz

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Brigitte Kowanz zählte zu den bekanntesten Lichtkünstler*innen ihrer Generation. Im Zentrum ihrer Arbeiten standen seit jeher die Untersuchung von Raum und Licht sowie die Sprache und Schrift. Das Universalmuseum Joanneum verband mit Brigitte Kowanz nicht nur eine Arbeitskooperation, sondern viel mehr eine Freundschaft. Bereits im Jahr 2017 entwickelte Kowanz auf Einladung des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark eine permanente, öffentlich zugängliche Arbeit im Eingangsbereich des Museums für Geschichte in Graz.

Brigitte Kowanz bei der Eröffnung des Museums für Geschichte 2017, Foto: UMJ/J.J. Kucek

Elisabeth Fiedler, Leiterin des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark: „Das konzeptuelle Ausloten der Welt und unseres Zusammenlebens, Fragen nach Kommunikation, Zeichensetzung und Sprache in politischer, philosophischer und gesellschaftlicher Relevanz und deren Reflexion mittels Licht zeichnen das kritische, ästhetische, stets aktuell pointiert gesetzte und sensible Werk von Brigitte Kowanz, einer der wichtigsten österreichisch-internationalen Künstlerinnen, aus. Ihr Wesen war gekennzeichnet von Großzügigkeit, Unprätentiösität und  Uneitelkeit – Charaktereigenschaften ihrer zutiefst humanistischen Einstellung. Sie fehlt erschütterlich.“

Im Februar 2019 übergab die Biennale-Künstlerin ihre Leihgabe Die unendliche Falte ist das Charakteristikum des Barock als Schenkung dem Museum für Geschichte und bezeichnete diese nicht nur als Brücke zwischen der Stadt Graz und dem Museum, sondern auch zwischen Geschichte und Gegenwart.

„Der plötzliche Tod von Brigitte Kowanz bestürzt mich sehr. Unsere Begegnung im Rahmen der Biennale in Venedig habe ich noch lebhaft in Erinnerung. Mit ihr verlässt eine eindrucksvolle und außergewöhnliche Künstlerin die österreichische Kunstlandschaft“, so Kulturlandesrat Christopher Drexler.  „Der Verlust von Brigitte Kowanz hinterlässt eine große Lücke in der österreichischen Kulturlandschaft und darüber hinaus. Ihre feinsinnigen und philosophischen Werke werden uns an eine Künstlerin erinnern, die nicht nur mit ihren Arbeiten, sondern mit ihrer unglaublich gewinnenden Art ihr Umfeld erstrahlen ließ“, so die Geschäftsführung des Universalmuseums Joanneum, Wolfgang Muchitsch und Alexia Getzinger.