Otto Potsch | Trilogie in Stein – Eisen – Farbe Ausstellungseröffnung

0

Otto Potsch hat sich als Bildhauer, Eisenkünstler und Maler und bereits in jungen Jahren mit der Schaffung der Chinesische Wunderkugel, auch Sphärenkugel genannt, einen Namen gemacht. Im Kulturzentrum Oberschützen zeigt der Künstler und Gründer des Felsenmuseums in Bernstein unter dem Titel „Trilogie in Stein – Eisen – Farbe“ sein vielfältiges Können.

Eröffnung | Dienstag, 16. Februar 2016, 19 Uhr | KUZ Oberschützen Ausstellungsdauer | Mittwoch, 17. Februar, bis Freitag, 11. März

Zur Ausstellung
Der 1938 geborene Bildhauer und Künstler Otto Potsch begann seine Laufbahn als gelernter Drechslermeister. In jungen Jahren schuf er seine erste Sphärenkugel aus Edelserpentin, womit er sich in der Kunstszene einen Namen machte. Er ist zudem Gründer des Felsenmuseums in Bernstein, das ihm zu Ehren eine eigene Ausstellung über die Vielseitigkeit seiner künstlerischen Schaffensperioden zeigt.

Aus dem grünen Stein Edelserpentin schuf er zahlreiche eindrucksvolle Kunstwerke und Skulpturen. Neben diesen Kunstwerken glänzt diese Ausstellung im Kulturzentrum Oberschützen durch seine gemalten Meisterwerke. Von Naturmotiven bis zur Aktmalerei setzt Otto Potsch seine Gemälde gekonnt in Szene und entführt durch farbintensive Kompositionen in fremde Welten. Abgerundet wird die „Trilogie“ durch aus Alteisen geschaffene Skulpturen, welche durch liebevolle Details den Betrachter zum Schmunzeln veranlassen.

Über Otto Potsch
Am 20. September 1939 im niederösterreichischen Wolkersdorf bei Wien geboren, war für Otto Potsch bereits in der Jugend und nach seinen ersten künstlerischen Experimenten auf Scheunentoren und Kellertüren klar, dass er zum Künstler geboren war. Sein Lehrmeister Josef Träger, der seine Kreativität erkannte und förderte, brachte ihm das Drechseln und die Elfenbeinschnitzerei bei und schickte ihn nebenbei als Gastschüler auf die Akademie der Bildenden Künste in Wien. In dieser Zeit bzw. 1957, im Alter von 19 Jahren, entdeckte Potsch als erster Europäer das streng gehütete Geheimnis der chinesischen Wunderkugel, auch Sphärenkugel genannt. Dabei handelt es sich um eine mit feinsten Schnitzereien ausgestattete Kugel aus Elfenbein, in der sich eine ebensolche, etwas kleinere Kugel frei bewegt. In dieser Kugel ist wieder eine Kugel und auch in der nächsten und in der nächsten… bis zu 15 Stück – und alle bewegen sich frei. Mit dieser ersten Sphärenkugel aus Elfenbein erregte er in Fachkreisen großes Aufsehen. Immer auf der Suche nach Herausforderungen, hat der Künstler später diese Sphärenkugeln auch aus dem wesentlich schwieriger zu bearbeitenden Edelserpentin geschaffen.

Mit 21 Jahren legte er die Meisterprüfung ab und widmete sich zunächst dem Broterwerb. Mit einer Mitarbeiterin begann er in einer kleinen Werkstatt in Wolkersdorf mit der Produktion von Kalebassepfeifen, im Laufe der Jahre wurden es 80.000 Stück. Nebenbei fertigte der Bildhauer Tierskulpturen aus Edelserpentin für seinen Verkaufskiosk im burgenländischen Bernstein an. Seine ersten Ausstellungen führten ihn nach Straßburg, Zürich und Rom.

Um Besuchern von Bernstein die Geschichte des Edelserpentins, des Abbaus und der Verarbeitung näherzubringen, reifte in ihm die Idee, ein Museum als Gesamtkunstwerk zu schaffen. So entstand mit Unterstützung seiner Familie das Felsenmuseum. Seine künstlerische Entwicklung ging weiter, Otto Potsch fertigte seine „Trophäen“ aus Alteisen und Schrott, immer mit einer Portion Ironie und einem Augenzwinkern. Es entstanden Figuren aus Legenden und Kirche, Szenen aus dem Alltag im Weinviertel.

Schaffenspausen gab es nie. In seinen Mußestunden widmet er sich der Musik. So entstand auch die CD “Sonne, ich bin dein Mond“ und einige andere. Noch immer nicht alle Facetten der Kunst ausgeschöpft, unternahm der Allrounder mit Prof. H. C. Berann Studienreisen in die Provence und Toskana, um zu malen. Die Fotografie sollte er ebenfalls für sich entdecken: Vor 40 Jahren erwarb er eine Bernstein-Drechslerei mit viel altem Rohbernstein. Vor allem faszinierten den heute 76Jährigen die Einschlüsse im Bernstein, so erlernte er das Fotografieren im Mikrobereich. Nachdem er sich an das in ihrem goldenen Käfig erstarrte Lebewesen aus vergangener Zeit herangeschliffen hatte, entstanden Fotos, die in dem Bildband “Der Bernsteinmagier” gesammelt sind. Ausstellungen im In- und Ausland folgten. So wurde er 2002 mit seinen Eisenskulpturen und 2006 mit seinen großformatigen Fotos von Bernstein-Inklusen zur internationalen Biennale Austria nach Kärnten eingeladen. Viele weitere Ausstellungen in Deutschland, Ungarn, Tschechien und in Österreich folgten.