Kedl Rudolf
1928 in Stadtschlaining/Burgenland geboren
1943-45 Silberschmied- und Metallbildhauerlehre
1946-49 Kunstgewerbeschule, Graz (Abteilung Gold- und Silberschmiede)
1949-54 Studium an der Akademie der bildenden Künste, Wien (Prof. Wotruba)
1953 Meisterschulpreis der Schule Fritz Wotruba
1954 Vertreter Österreichs auf der Triennale, Mailand Staatspreis der Akademie der bildenden Künste, Wien
1956 Dr. Theodor Körner-Preis für bildende Kunst
1966 Vertreter Österreichs auf der Biennale, Venedig
1969 Kulturpreis der Stadt Wien
Die Skulptur „Große Urpflanze“ wird in Paris zu den 6 bedeutendsten Skulpturen der Welt prämiert
1976 Vertreter Österreichs auf der Biennale, Venedig
1979/80 Monumentalrelief „Lebensbäume“ für die UNO-City, Wien
1984 Künstlerische Gestaltung des Festsaales der Österreichischen Nationalbank, Wien
1985 Gestaltung des Festsaales und des Haupttores des Österreichischen Staatsarchivs, Wien
1986 o. Univ.Prof. für künstlerische Gestaltung an der Technischen Universität, Graz
1988 Silberne Ehrenmedaille der Stadt Wien
1991 im Kastell Neuhodis/Burgenland gestorben
zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland
Ausstellungen in der Galerie Contact: 1980, 1986, 1987, 1988, 1992,2003
Rudolf Kedl zählt zu den bedeutendsten österreichischen Bildhauern nach 1945. Er war zweimal Österreichs Vertreter auf der Biennale in Venedig, erhielt für sein umfangreiches Werk zahlreiche Preise und fand auch international Anerkennung. Im April 2003 hätte er seinen 75. Geburtstag gefeiert. Aus diesem Anlaß zeigt die Galerie Contact eine repräsentative Auswahl seiner Skulpturen.
In Kedls Werk lassen sich zwei scheinbar gegensätzliche Komponenten feststellen: kraftvolle, gedrungene Figuren stehen schlanken, hohen Stelen gegenüber. Diesen beiden Seiten seiner Kunst ist ein starkes Naturempfinden gemeinsam. Wachstumsvorgänge, naturhafte Kräfte und organische Entwicklungen sind das fortlaufende Grundthema und hier wie dort der Ursprung seiner Arbeit. Während in den Stelen pflanzliche Wucherkraft zum Ausdruck kommt, manifestiert sich in den in der Ausstellung gezeigten Figuren elementare Wucht und Urwüchsigkeit. Ihre massige, in sich geschlossene Erscheinung strahlt Erdverbundenheit und archaische Sinnlichkeit aus. Die über- und nebeneinandergeschichteten prallen Rundformen der früheren Arbeiten weichen später kantiger voneinander abgesetzten Körperelementen, die sich in ihrer Tektonik landschaftlichen oder architektonischen Formen nähern. Kedls Interesse galt nicht der äußeren Erscheinungsform der Wirklichkeit, vielmehr war ihm die Darstellung von Wesenheiten und Vitalität ein Anliegen. Seine Skulpturen verdeutlichen Prinzip und Kraft der schöpferischen Ereignisse in der Natur, die Vielfalt und der Wandel der elementaren Lebensprozesse sind der Inhalt seiner Arbeiten.