“lost brains“ im OHO

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lost12. November 2010 / 19:30
Konzertantes Musiktheater und
Diskussion zum Thema Ethik in der Wissenschaft

Das Kammermusikalische Werk „Lost Brain“ von Wim van Zutphen wurde beim Brucknerfest Linz 2009 uraufgeführt. Dieses „Musiktheater“ hat viele Hintergründe. Einmal basiert es auf der Faszination des Komponisten für die Gehirnforschung zum anderen auf Haydns Oratorium „Die Schöpfung“und auf den Ereignissen rund um Haydns Schädel nach dessen Tod – Haydns Leiche wurde von Schädelforschern der Kopf abgesägt, um das „mentale Organ“ für musikalische Genialität aufzuspüren. Der tote Haydn ist eines der prominentesten Opfer der Gehirnforschung.

Mit den Fragen nach der Willensfreiheit und dem Bewusstsein des Menschen drängt sich gleichzeitig die Frage nach seiner Verantwortung auf. Diese Auseinandersetzung findet sich in Texten des Librettos von Andreas Unterweger und Visuals-Videosequenzen von Johann Steinecker von „Lost Brain“.

Daher diskutieren vor der Aufführung dieses kammermusikalischen Stücks unter der Leitung von Dr. Manfred Biskup (Anthrophologe und Co-Leiter von Dance Identity Pinkafeld) Dr. Erwin Fiala (Kultur- und Medienphilosopie, Karl-Franzens-Universität, Graz), Dr. Martin Balluch (Tierethiker und Tierrechtsaktivist) und der Komponisten Wim van Zutphen über ethische Fragen in der Bewusstseinsforschung.

Der Physiker, Philosoph und Tierrechtsaktivist DDr. Martin Balluch, bekannt geworden durch den Prozess gegen ihn und andere TierschützerInnen, vertritt hier einen ganz eigenen Standpunkt. In seiner philosophischen Arbeit unternimmt Martin Balluch den Versuch, die politische Forderung nach Tierschutz und Tierrecht über den Nachweis des Bewusstseins bei Tieren und des freien Willens beim Menschen abzuleiten.

Ein spannender Diskurs als Auftakt zur multimediale Liveperformance des Musiktheaters „lost brains“. Die Musiker sind Anna Maria Pammer (Sopran), Wim van Zutphen (Klavier), Izumi Hasebe (Violine), Georg Ludvik (Violoncello) und Hubert Salmhofer (Klarinette).

Offenes Haus Oberwart 12. November um 19:30 Uhr.