Europäischen Tag Jüdischer Kultur 2014 im Burgenland am 14. September

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…“Ein Europäischer Tag der jüdische Kultur im Burgenland? Diese Frage stellt sich unweigerlich in einem Land, das zwar auf eine reichhaltige jüdische Geschichte zurückblicken, aber auf keine jüdische Gegenwart verweisen kann. Jüdische Kultur ohne Juden? Geht das?

Tatsächlich erlebt das Thema seit den 1980er Jahre eine beachtliche Konjunktur in Europa. Die amerikanisch-jüdische Publizistin und Fotografin Ruth Ellen Gruber hat dafür den Ausdruck Virtually Jewish geprägt und in ihrem gleichnamigen Buch damit das Phänomen einer weitgehend von Nichtjuden für  Nichtjuden in Europa „erfundenen“ jüdischen Kultur beschrieben. Dabei wendet sie sich nicht grundsätzlich gegen dieses Phänomen, kritisiert aber sehr wohl Auswüchse in der Art eines „Juressic Park of Judaism“, wie man sie da und dort zumindest in Ansätzen erkennen kann (Ruth Ellen Gruber: Virtually Jewish. Reinventing Jewish Culture in Europe. Berkeley 2002).

Die Veranstalter des ersten Europäischen Tages der jüdischen Kultur im Burgenland sind sich dieser Problematik bewusst. Wir haben daher die Rundgänge durch einige ausgewählte Stätten ehemaligen jüdischen Lebens im Burgenland Empty Spaces -Leerstellen genannt. Unter fachkundiger Führung werden die Spuren jener Menschen aufgesucht, die bis zur ihrer Vertreibung 1938 Gebäude und Straßenzüge mit Leben erfüllten. Durch diese Spurensuche werden die Leerstellen mit Wissen und Erinnerung aufgefüllt und so wenigsten partiell dem Vergessen entrissen.

Die Rundgänge sind mit dieser thematischen Ausrichtung auch ein Beitrag zum Burgenländischen Jahr der Baukultur….“ (Auszug Programm)
Das gesamte Programm steht als Download zur Verfügung. Alle Veranstaltungen können einzeln oder im zeitlichen Ablauf besucht werden. Die Teilnahme ist kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten.