Die lustigen Weiber von Windsor

0

Freitag, 16. März 2012, 19.30 Uhr, KUZ Güssing
(Abo-Vorstellung und freier Verkauf)

Falstaff macht Frau Page und Frau Fluth zugleich Liebesanträge, allerdings nicht aus Leidenschaft, sondern weil er glaubt, so an ihr Geld kommen zu können. Doch die gewitzten Frauen haben ihn bald durchschaut und beschließen ihn für seine Vermessenheit ebenso zu bestrafen, wie Frau Fluths Mann für seine Eifersucht. Denn Falstaff hat den Ehemann, ohne es zu ahnen, zum Vertrauten seiner Liebespläne gemacht. Und vielleicht bietet das auch Gelegenheit, dem allzu biederen ehelichen Alltag ein bisschen einzuheizen. So sorgen die beiden Damen dafür, dass Falstaff bei jedem Stelldichein gestört wird. Er muss sich vor dem unvermutet heimkehrenden Gatten unter einen Haufen schmutziger Wäsche verbergen, wird in die Themse geworfen und – als alte Frau verkleidet – sogar verprügelt. Schließlich überreden sie den nach wie vor von seiner Unwiderstehlichkeit überzeugten Falstaff dazu, zu einem weiteren Rendezvous verkleidet bei einer Eiche zu erscheinen. Sie planen, dass ihre als Elfen und Kobolde verkleideten Kinder Falstaff so lange quälen sollen, bis er seine unehrenhaften Absichten zugibt und so zum Gespött in Windsor wird. Außerdem verfolgen Herr und Frau Page jeder für sich noch einen anderen Plan: denn sie haben für ihre Tochter Anne zwei verschiedene Heiratskandidaten im Auge und hoffen, dass der jeweils von ihnen Favorisierte in dem Maskengetümmel Gelegenheit findet, mit Anne durchzubrennen. Der erste Teil des Planes funktioniert, doch ein verliebtes Mädchen wird nicht so leicht an der Nase herum geführt, wie ein dicker Ritter: Anne weiß genau, wie sie den Mann findet, dem ihr Herz gehört.

Unter Theaterkennern gelten „Die lustigen Weiber von Windsor“ als das perfekteste Lustspiel Shakespeares und selbst Friedrich Engels schrieb einst an Karl Marx: „Allein im ersten Akt ist mehr Leben und Wirklichkeit als in der gesamten deutschen Literatur“. Angesiedelt im Bürgermilieu, repräsentiert das Stück die typische englische Komödientradition und bietet amüsante Einblicke in das Alltagsleben ebenso wie in die ewigen Themen von Liebe, Eifersucht, und ehelicher Treue. Neben zahlreichen Schauspielmusiken lieferten „Die Lustigen Weiber von Windsor“ in nicht weniger als zehn Opern die literarische Grundlage für das Libretto und zählen in der Vertonung von Giuseppe Verdi und Otto Nicolai zu den häufigst gespielten Opern nach William Shakespeare.

Das Theater des Ostens Berlin hat sich durch seine hohe Schauspielkunst und Sprachkultur einen international renommierten Namen erworben. 1990 als erstes und bislang einziges Tourneetheater der neuen Bundesländer gegründet, bekannte es sich von Beginn an zum Theater der großen Literatur. Mit seinen qualitativ überdurchschnittlichen Produktionen konnte es sich bestens etablieren und viele Freunde im deutschen Sprachraum gewinnen, denen der Ensemblegedanke wichtiger ist als das sogenannte Star-Theater. Die Basis des großen Erfolges beruht dabei auf der handwerklich hochwertigen, bewusst an alter Schulung orientierten Theaterarbeit.

Für Regie, Bühnenbild, Kostüme und Besetzung werden immer wieder Spitzenkräfte der deutschen Theaterlandschaft engagiert, was ein gleichbleibend hohes Qualitätsniveau in allen Bereichen garantiert. So lobte der Münchner Merkur ausdrücklich die sprachliche und darstellerische Qualität und bescheinigte dem Theater eine Leistung auf Weltstadt-Niveau.

Produktion: Theater des Ostens, Berlin, schlote production; Regie: Vera Oelschlegel / Matti Wien
Bühnenbild: Reinhart Zimmermann; Kostüme: Elke Eckardt

Mit Dieter Wien, Otto Strecker, Matti Wien, Oliver Trautwein, Willi Händler, Johanna Julia Spitzer, Natalia Herrera-Szanto, Birte Flint, Vera Oelschlegel, Recardo Koppe, Hardy Halama und Felix Isenbügel

Pressestimmen:

„Vera Oelschlegel inszenierte diese Komödie mit umwerfendem Humor sowie mit einer seltenen Begabung für witzige Feinheiten und für schillernde Nuancen, die als kleine Mosaiksteine dazu beitrugen, eine wundersame und begeisternde Komödie zu schaffen, die burleske Züge hatte und nie den Faden des Gesamtablaufes verlor.“ (Oltener Tageblatt)

„In einer ungemein ausgeprägten Turbulenz von Anfang bis Schluss präsentierte sich die Komödie in Form einer durchgehenden, fast dem Theater- und Ausdrucksballett nahekommenden Commedia-dell’Arte-Inszenierung. Der dankbare Applaus galt insgesamt allen Darstellern und der Regie für ihre großen Bemühungen und Versuche, ein Lustspiel mit allen Mitteln der komödiantischen Darstellungskunst den Zuschauern nahezubringen.“ (Schaffhauser Nachrichten)

„Überzeichnete Figuren und ein spielfreudiges Ensemble sorgen für deftigen Komödienspaß in Immenstadt. Shakespeare selbst hätte diese clowneske Interpretation gewiss gefallen.“
(Allgäuer Anzeigenblatt)

Karten und Informationen:
Kulturzentrum Güssing
7540 Güssing, Schulstraße 6
Tel.: 03322/42146-0, Fax: 03322/42146-9
E-Mail: guessing@bgld-kulturzentren.at
und bei Ö-Ticket: 01/96096
Karten: € 25,- / € 22,- / € 15,-