Moby Dick

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Schauspiel nach einer Erzählung von Herman Melville

Der junge Abenteuerer Ismael heuert auf einem Walfänger an. Die Mannschaft ist ein zusammen gewürfelter Haufen rauer Männer, die aus verschiedensten Ländern und Schichten stammen, das Kommando führt der mysteriöse Kapitän Ahab. Der Harpunier Queequeg, ein Südseeinsulaner, wird Ishmaels bester Freund. Schon bald stellt sich heraus, dass die Jagd nur einem Einzigen gilt: Ahabs Todfeind – Moby Dick, dem weißen Wal. Ahab hatte einst auf der Jagd nach dem Wal ein Bein verloren. Durch sein Charisma und die Aussicht auf Belohnung gelingt es ihm, die Mannschaft für seine Ziele zu gewinnen. Nun beginnt der Kapitän einen Kampf um Leben und Tod.

Kapitän Ahab nagelt eine Golddublone an den Mast und verspricht sie demjenigen, der Moby Dick als Erster erspäht. „Trinkt und schwört Moby Dick den Tod!“ Unter dem Gejohle der Mannschaft zischt der Feuertrank durch die Kehlen der Harpuniere. Nur Starbuck, der Erste Steuermann erschrickt: „Rache an einem Tier, das sich verteidigt hat! Wahnsinn! Zu wüten gegen die Natur! Kapitän Ahab, das ist Frevel!“ Doch der Kapitän kennt kein Einsehen und jagt mit seiner multinationalen Mannschaft fanatisch „den Feind“. Doch unter der Besatzung befindet sich auch Elias, ein Wahrsager. Seine Prophezeiung wird sich am Ende des Dramas erfüllen: „Am Tag, an dem ihr Land riechen werdet, wo keines ist, wird Ahab sterben und wieder auferstehen. Er wird euch zuwinken und alle in den Tod reißen. Alle bis auf einen.“

Der weltbekannte Roman „Moby Dick“ von Herman Melville wurde 1851 veröffentlicht und insgesamt fünfmal verfilmt. In großartigen Szenen und Dialogen erörtert Melville Fragen der menschlichen Existenz, Zivilisation und Natur, Kunst, Philosophie, Psychologie am Beispiel des Walfangs. „Moby Dick“ ist ein Gleichnis auf einen fanatischen Machthaber, der voller Hass und Rache bereit ist, seine Mannschaft – stellvertretend für die Gesellschaft – ins Verderben zu reißen. In seinen Roman hat Robert Melville immer wieder dramatische Szenen mit hervorragenden Dialogen eingefügt und gibt außerdem wie bei in einem Theaterstück Regieanweisungen – alles in allem fast schon eine perfekte Theaterfassung.

Produktion: Theater des Ostens. Berlin; Bühnenfassung: Vera Oelschlegel
Regie: Vera Oelschlegel; Bühnenbild: Reinhart Zimmermann; Ausstattung: Elke Eckardt Technische Leitung: Colin McAlister; Lichtdesign: Erwin Jutz
Maske: Doris Jur; Garderobe: Nikole Gerlach

Mit Oliver Trautwein, Matti Wien, Hardy Halama, Felix Isenbügel, Daniel Schröder, Claus Stahnke, Kem Alexandre, Derek Nowak und Peter Donath

Theater des Ostens. Berlin

Das Theater des Ostens, Berlin, 1990 als erstes und bislang einziges Tourneetheater der neuen Bundesländer gegründet, bekannte sich von Beginn an zum Theater der großen Literatur und konnte sich mit seinen qualitativ überdurchschnittlichen Produktionen im deutschsprachigen Raum bestens etablieren. Die Basis des großen Erfolges beruht dabei auf der handwerklich hochwertigen, bewusst an alter Schulung orientierten Theaterarbeit. Für Regie, Bühnenbild, Kostüme und Besetzung werden immer wieder Spitzenkräfte der deutschen Theaterlandschaft engagiert. So lobte der Münchner Merkur ausdrücklich die sprachliche und darstellerische Qualität und bescheinigte dem Theater eine Leistung auf Weltstadt-Niveau.

Pressestimmen

„Vera Oelschlegel ist es gelungen, aus dem dickleibigen Werk mit sicherem Gespür wesentliche Handlungsstränge herauszuarbeiten, sodass die Botschaft nichts von ihrer Strahlkraft verloren hat.“ (Südwestpresse)

„Durch die penibel ausgearbeitete Inszenierung und durch rasche Wechsel von Gruppen- und Einzelaktionen steigerte sich die Spannung Szene für Szene. Mit unglaublicher Intensität und emotionaler Kraft gestalteten die Interpreten ihre Rollen individuell und lebensprall.“
(Hohenzollerische Zeitung)

„Eine eindrucksvolle Inszenierung mit spannungsvollen und symbolträchtigen Licht- und Geräuscheffekten, mit großartig komponierten Gruppenkonstellationen, einem Bühnenbild, das der Fantasie viel Raum lässt, und einem hervorragend spielenden Ensemble.“
(Lingener Tagespost)

Termine:

Donnerstag, 17. November 2011, 19.30 Uhr, KUZ Oberschützen
Freitag, 18. November 2011, 19.30 Uhr, KUZ Mattersburg (Abo Eisenstadt)
Samstag, 19. November 2011, 19.30 Uhr, KUZ Mattersburg