„Amazons of Pop!“ und „Monica Bonvicini. I Don’t Like You Very Much“

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Amazons of Pop! nimmt umfangreich die vielfältigen Ausdrucksformen einer Generation von Frauen aus Europa und Nordamerika auf, die selbstbewusst und ausdrucksstark die weniger bekannte Seite der Pop-Art formen. Parallel zur Gruppenausstellung wird im Obergeschoss die Ausstellung Monica Bonvicini. I Don’t Like You Very Much eröffnet: Im Mittelpunkt der dreiteiligen Schau, die gemeinsam mit dem Kunst Museum Winterthur konzipiert wird, stehen das Haus und die damit verbundenen Raumordnungen und Machtstrukturen.

Über Künstlerinnen, Ikonen und Superheldinnen

Amazons of Pop! zeigt entschlossene Kämpferinnen für die eigene Emanzipation und aktive Verfechterinnen politischer und sozialer Fragen. Sie überschreiten Grenzen in der männlich geprägten Kunst ihrer Zeit und erproben den Umgang mit neuen und ungewöhnlichen Materialien wie beispielsweise Plastik. Das Spiel mit Persönlichkeiten, fiktiven Charakteren und Leinwand-Heldinnen durchzieht die Arbeit dieser Künstlerinnen, die mit großer Experimentierfreude, Fantasie, Unerschrockenheit und strategischem Gespür auftreten und dabei sehr bewusst die spannungsvollen geopolitischen und gesellschaftlichen Umstände ihrer Zeit wahrnehmen.

Von Häuslichkeit, Konsum, Zerstörung, Kontrolle und Gemeinschaften
Amazons of Pop! lädt mit rund 100 Werken aus Malerei, Installation, Performance, Skulptur und Film dazu ein, in die Welt des Pop und in eine Zeit des Aufbruchs der 1960er- und beginnenden 1970er-Jahre einzutauchen. Nach Stationen im MAMAC in Nizza und der Kunsthalle zu Kiel nimmt die Ausstellung im Kunsthaus Graz zusätzlich österreichische Pop-Art-Tendenzen auf, u. a. mit Arbeiten von Angela Hareiter, Kiki Kogelnik, VALIE EXPORT, Ingeborg G. Pluhar.

Amazons of Pop! ist eine Ausstellung des MAMAC Nizza in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle zu Kiel und dem Kunsthaus Graz sowie der Unterstützung von Manifesto Expo.

Monica Bonvincini. I Don’t Like You Very Much
Für die ortsspezifische Installation im oberen Geschoss des Kunsthauses steht die Arbeit As Walls Keep Shifting im Mittelpunkt. Es handelt sich um die Hälfte des 1:1-Holzskeletts eines italienischen Zweifamilienhauses, einer „villetta“. Diese raumgreifende Struktur fungiert gleichermaßen als Installation, Skulptur und Bühne und bildet das Gerüst für weitere Werke Bonvicinis. Dazu wird die Fotoserie Italian Homes gezeigt ‒ Aufnahmen von überformten und umgestalteten seriell gebauten Wohnhäusern in der Lombardei der späten 1970er-Jahre.

Die Präsentationen entfalten sich dementsprechend kaleidoskopisch rund um die Themen Behausung, Häuslichkeit, Schutz, Zerstörung, Normativität, Kontrolle, aber auch um Kontrollverlust sowie den Ausbruch aus Normierungen und Geschlechterrollen.