Dalí – Freud. Eine Obsession

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Ausstellung vom 28. Jänner bis 29. Mai 2022 in der Orangerie des Unteren Belvedere

Salvador Dalí und Sigmund Freud. In den surrealistischen Bildwelten des Künstlers lässt sich deutlich die intensive Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse erkennen. Wie eng war die Verbindung zwischen den beiden? Die Belvedere-Ausstellung geht der Frage nach einer komplexen Beziehung und einer künstlerischen Obsession nach!

Generaldirektorin Stella Rollig: „Ausstellungen machen heißt Geschichten erzählen – diese hier handelt von zwei Menschen, welche die Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts geprägt haben. Kunst und Geist, Erkenntnis und Leidenschaft: Es ist eine Geschichte voll Hingabe, Zurückweisung und Inspiration. Die Obsession Salvador Dalis für Sigmund Freud ist ein Motor seiner Schaffenskraft – die Ausstellung zeigt Dalis Werk erstmals in diesem Kontext.“

Salvador Dalí, Bildnis Sigmund Freud, 1938
Freud Museum London
© Salvador Dalí, Fundació Gala-Salvador Dalí / Bildrecht, Wien 2022

Wien, 25. April 1937: Salvador Dalí steigt im Hotel Krantz-Ambassador ab. Er hofft, Sigmund Freud zu treffen – umsonst. Salvador Dalí streift durch Wien, spielt im Geiste die ersehnten Gespräche mit Freud durch und lässt sich ganz nebenbei von der Stadt und ihrer Kunst inspirieren. Zu einer tatsächlichen Begegnung kommt es erst am 19. Juli 1938 auf Initiative von Stefan Zweig und Edward James in London.

Die Ausstellung verfolgt chronologisch die Zeit von Dalís Entdeckung der Schriften Freuds bis zum persönlichen Kennenlernen der beiden. Wie sehr hat die Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse Dalí in seinem Schaffen beeinflusst?

Kurator Jaime Brihuega: „Für Dalí war die Lektüre Freuds eine faszinierende Offenbarung. Durch Freuds Theorien erlangte er Verständnis der Fantasien, Ängste, Wünsche und Frustrationen seiner Innenwelt. Das ermutigte ihn auch, diese in Bilder zu verwandeln, die Teil unseres kunsthistorischen Allgemeinguts geworden sind.“

Die Ausstellung im wiedereröffneten Unteren Belvedere stellt Dalís Familienuniversum vor. Sie führt ins Madrid der 1920er-Jahre, in dessen befruchtendem Klima Dalí erstmals auf die Schriften Freuds stieß. Dalís erste Berührungen mit dem Surrealismus ab dem Jahr 1925 und die Spuren von Freuds Theorien in seinem Schaffen werden ebenso thematisiert wie die Entwicklung der „paranoisch-kritischen Methode“, einer Form von Kippbildern in Werken wie Paranonïa (um 1935) und Schwäne spiegeln Elefantenwider (1937).

Anhand von Gemälden, Zeichnungen, surrealistischen Objekten, Fotografien, Filmen, Büchern, Zeitschriften, Briefen und anderen Dokumenten spürt die Ausstellung Freuds Anziehungskraft auf Dalí nach.

Zu sehen sind rund 100 Werke, darunter Highlights wie die Gemälde Neokubistische Akademie (1926), Das finstere Spiel (1929) oder das bereits genannte Schwäne spiegeln Elefanten wider (1937).

Nähere Informationen finden Sie HIER.