Die Frau in der Kunst

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KulturRichterin
KulturRichterin

Nein, hier geht es nicht um die Frau als begehrtes Kunst-„Objekt“, sondern um die Stellung der Künstlerinnen im kulturellen Umfeld.

Künstlerinnen aller Bereiche, Komponistinnen, Dirigentinnen, bildende Künstlerinnen, Schriftstellerinnen, haben es nach wie vor schwer, anerkannt zu werden. Der Grund liegt nicht in mangelnder Qualifikation, sondern darin, dass Frauen in der Kultur immer noch zu wenig wahrgenommen werden. Die Förderung speziell von Künstlerinnen in ihrer Ausbildung, im Produktionsprozess und in der Präsentation ihrer Arbeit liegt immer noch hinter der Förderung der männlichen Kollegen zurück. Das Land Burgenland unterstützt Projekte von Künstlerinnen im Rahmen des Frauenförderpreises und des X-Art Frauenfestivals. Dies soll zur Stärkung und Vernetzung der Kunst und Kultur von Frauen und zur Sensibilisierung dieses Themas in der Öffentlichkeit beitragen.

Braucht es in der heutigen Zeit noch Frauenförderungspreise in der Kunst? Oder ist die Emazipation schon weit vorgedrungen, daß eine Künstlerin denselben Stellenwert hat, wie ihr männlicher Kollege? Laut der burgenländischen Kulturpolitik haben sich die heimischen Künstlerinnen schon etabliert, dennoch sollen die Frauenkunstpreise erhalten bleiben. Nur eine Frau kann die weibliche Rolle in der Gesellschaft auch in die Kulturszene transkribieren. Außerdem werden Frauen immer einen anderen Zugang zur Kunst haben.
Doch wie sieht es mit der Geschlechterverteilung in den Bereichen Jurybesetzungen, Kunstankäufe, PreisträgerInnen oder Auftragswerke aus? Sieht man sich zum Beispiel die Ankäufe des Landes Burgenland 2003 an, so findet man eine Gegenüberstellung von 23 Ankäufen von Künstlern zu 8 Ankäufen von Künstlerinnen.
Hier bleibt sicherlich noch viel zu tun.