„Frohner expressiv!“: Statement zur Kraft der Malerei im Forum Frohner
Das Forum Frohner beleuchtet 2025 Adolf Frohners (1934–2007) Position im Kontext der neoexpressiven Tendenzen. „Frohner expressiv!“ widmet sich dem außergewöhnlichen Spätwerk des Künstlers. Die Gemälde der 1980er- und 1990er-Jahre zeigen Frohners Auseinandersetzung mit der Malerei in ihrer expressivsten Form. Er schuf damit einen wichtigen Beitrag zu einer Neuinterpretation des Tafelbildes, bei der die Sinnlichkeit im Vordergrund steht.

„In Adolf Frohners Spätwerk verschmelzen dramatische Inszenierungen mit einer beeindruckenden künstlerischen Energie, die den Betrachter tief berührt. „Frohner expressiv!“ zeigt wichtige Gemälde dieser Zeit, die in dieser Zusammenstellung bislang so noch nicht zu sehen waren“, betont Elisabeth Voggeneder, Kuratorin und künstlerische Direktorin des Forum Frohner.
Wieder Malerei
In seiner letzten intensiven Arbeitsphase wendet sich Adolf Frohner erneut der Malerei zu. Der farbliche Dreiklang von Rot, Schwarz und Weiß sowie ein gestischer, expressiver Duktus verleihen den Gemälden eine enorme Ausdruckskraft. Mehr als hundert monumentale Werke aus dieser Zeit bilden eine maßgebliche Werkgruppe in Frohners Œuvre. In der Ausstellung ist ein zentraler Kern dieser Gruppe zu sehen.
Die Metamorphose und das Künstlerdasein
Thematisch kreisen die Gemälde um die menschliche Existenz und das Künstlerdasein. So spiegelt das paradigmatische Gemälde „Alle Kunst ist beidhändig“ (ca. 1993) Frohners Auffassung von künstlerischer Freiheit und der kontinuierlichen Überschreitung von Grenzen wider. Es zeigt ein Selbstporträt, in dem der Künstler mit je einem Pinsel in beiden Händen in das Bild zu springen scheint. Die expressive Geste, die körperliche Präsenz und die Auseinandersetzung mit der Rolle des Künstlers kennzeichnen auch Gemälde wie „Mondtänzer und Weltenjongleur“ (1994) und das monumentale Diptychon „Die Vorbereitungen des Orpheus“ (1994).
„Der Schmetterlingsjäger“ (1991) und „Der Kokon“ (1992) sind dem mehrteiligen monumentalen Bildzyklus „Schmetterling metamorph“ entnommen. Darin greift der Künstler unter dem Sinnbild des Schmetterlings das Thema der Verwandlung als Lebensprinzip auf. Dies gilt auch für das Gemälde „Lieb-Elle“ (1996), auf dem er sich selbst darstellt.
Mit seinem Spätwerk liefert Adolf Frohner ein eindringliches Statement zur Kraft der Malerei und zur unerschöpflichen Fähigkeit des Menschen, sich durch Kunst immer wieder neu zu erfinden.
FROHNER EXPRESSIV!
08.11.2025 – 12.04.2026
Forum Frohner, Minoritenplatz 4, 3500 Krems-Stein
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