Wovon wir träumen

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Lesung und Gespräch mit Lin Hierse im „Literaturhaus im Wohnzimmer“

Fr 01.04.2022, 19:00 Uhr
via Zoom

Anmeldung erforderlich

Eine junge Frau steht auf einem Berg in Shaoxing, China. Sie ist gekommen, um ihre Großmutter zu beerdigen. Immer wieder blickt sie zu ihrer Ma, die diesen Ort vor Jahren verlassen hat, weil sie ein anderes Leben wollte. Sie fragt sich, was sie mit ihrer Mutter verbindet, was sie trennt – und wovon sie selbst träumt. In einem autofiktionalen Roman erzählt Lin Hierse eine Geschichte vom Tochtersein, von Nähe, Zugehörigkeit und Abgrenzung, von Deutschland und China.

„Das sind die besten Momente. Wenn ich die Straße vor meiner Wohnung entlanggehe und plötzlich in einer Wolke stehe, die nach Shanghai riecht. Wenn ich in diesem Moment kein Heimweh habe, und auch kein Fernweh, weil ich genau dort bin, wo ich sein will, kurz umhüllt von einem Duft, der alles ineinanderschiebt. Diese Momente lassen sich nicht herbeiführen, ich habe es versucht. Ich habe den gleichen Essig gekauft, den Ma und Ayi benutzen, ich habe den Deckel aufgedreht und daran gerochen und doch war immer noch ausschließlich in meiner eigenen Küche.“ aus: „Wovon wir träumen“

Mit einer sensiblen Erzählstimme führt sie durch ihre Erinnerungen, Gedanken und Träume zwischen Vergangenheit und Gegenwart: Wie soll man leben? Wie will man leben? „Wovon wir träumen“ ist ein Roman, der aktuelle Fragen postmigrantischer Biografien in einer globalen Welt genauso verhandelt, wie die Lebensrealitäten einer Millenial-Generation zwischen Selbstverwirklichung und Erwartungshaltungen von außen.

Über Lin Hierse
geboren 1990 in Braunschweig, hat Asienwissenschaften und Humangeographie studiert. Sie lebt in Berlin und ist seit 2019 Redakteurin der taz. Dort erscheint auch ihre Kolumne „poetical correctness“. „Wovon wir träumen“ ist ihr erster Roman.

Eintritt: Freie Spende
Eine Anmeldung unter andrea.holzinger@literaturhausmattersburg.at ist erforderlich!