Das Jüngste Land – Livestream

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Freitag, 30. April 2021, 20:00 Uhr aus dem Offenen Haus Oberwart
Link zur Live-Stream-Inszenierung:
https://youtu.be/BHG0Du0LdKM

Teaser: https://youtu.be/QuCmuUjoa_Y

Poetisch-kritischer Blick auf die ersten hundert Jahre des Burgenlandes mit einer Hundertschaft an Mitwirkenden.

Literarische Vorlage: Siegmund Kleinl

Musikalische Leitung: Thomas Monetti

Gesamtkonzept und Inszenierung: Peter Wagner

Das Burgenland begeht 2021 das Jubiläum seines 100jährigen Bestehens. Jubiläen beinhalten stets auch eine gewisse Herausforderung an die Diskurs- und Reflexionsfähigkeit eines Landes. Gewordenes, Seiendes und Werdendes wollen genauso durchleuchtet sein wie die wichtigsten Parameter unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts. Solch ein Programm kann sich in Hinblick auf die tatsächliche oder behauptete Identität eines ganzen Bundeslandes nur als komplex und umfangreich erweisen, lässt sich aber mit den Mitteln der Kunst gewiss noch am pointiertesten bewältigen.

Der Autor und sein literarischer Ansatz
Diese Komplexität ist ohnedies kennzeichnend für die Sprachen- und Traditionsvielfalt eines archetypischen Grenzlandes wie dem Burgenland, und sie entwickelt sich im Text des burgenländischen Autors Siegmund Kleinl zum auch formal durchgehaltenen Programm. Das „Lesedrama“ ist der Mittelteil einer „Burgenland-Trilogie“ und trägt den Titel „In allen Zeiten das Land in allen Personen“. Darin werden aus verschiedenen Perspektiven aktuelle Themen in Form von 101 Rhizomen (Szenen) dialogisch verhandelt.

Der Autor Siegmund Kleinl dazu: „Eine ganz eigene, neue Form des Dramas. Lesedrama heißt nicht, dass es nur gelesen werden kann, es kann auch als Theaterstück aufgeführt werden.  Wobei keine Schauspieler auftreten, die etwas vorführen, sondern Leser, die nichts darstellen. Die Protagonisten sind die Wörter und Sätze und die mit ihnen verbundenen Gedanken.“

Die Inszenierung als Live-Stream mit Handy-Video-Lesung
In einer Zeit, in der pandemiebedingt die reguläre Bühnenpräsentation eines literarisch-dramatischen Textes vor Live-Publikum nicht möglich ist, unterzieht Regisseur Peter Wagner seine Inszenierung der virtuellen Formalisierung nicht nur als technische Übertragung eines real stattfindenden Ereignisses (etwa die Live-Musik), sondern auch als medienimmanenten ästhetischen Ansatz.

Peter Wagner: „An die siebzig Menschen aus dem gesamten Burgenland haben sich bereit erklärt, die 100 gedichtähnlichen Texte in Form von Handy-Video-Lesungen vorzutragen“, so der Regisseur. „Naturgemäß sind dabei sehr unterschiedliche Videos entstanden, die dann per elektronischer Post auf meinem Schnittcomputer gelandet sind. Doch leben Text und Inszenierung gerade von der hör- und spürbar unterschiedlichen persönlichen Farblichkeit ihrer Vortragenden.“
 

Mitwirkende

Lesende
68 Menschen aller Altersgruppen aus dem gesamten Burgenland

Live-SängerInnen: Marco Blascetta, Claudia Fellinger, Tamás Hompok, Eveline Rabold

Live-Instrumentalisten: Otto Irsic – dr, Martin Kogler – b, Thomas Monetti – e-guit, Alex Pongracz – bcl, Levente Kiss-Pista – vl, Monika Swoboda – fl.

Komposition: Sophie Reyer, Ferry Janoska
Texte Alternative Landeshymnen: Katharina Tiwald, Peter Wagner
Arrangements: Thomas Monetti, Ferry Janoska

Live-Stream Abwicklung
Europe-Free-TV – Lehrgang der HBLA-Oberwart

Licht
Alfred Masal, Florian Decker

Tontechnik
Christoph Halper

Produktionsleitung
Alfred Masal

Bild: OHO