Neue Besucher anlocken – kreative Marketingideen für die Kulturszene

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Museen, Kunstgalerien und Theater leisten einen wichtigen Beitrag zur Kulturszene Österreichs. Um sich refinanzieren zu können und im besten Fall sogar noch Gewinn machen zu können, sind sie von einem regen Besucherstrom abhängig. Dieser lässt sich durch kreative Marketingideen oft verstärken.

Bild von Gilber Franco auf Unsplash

Zielgruppengerechte Werbung umsetzen

In der Kulturszene geht es nicht darum, ein Produkt, sondern ein Erlebnis zu verkaufen. Informationsgewinn, Gesellschaftskritik, Unterhaltung und neue Erkenntnisse spielen für Kunst- und Kulturinteressierte eine wichtige Rolle. Mit Werbung, die genau auf diese Bedürfnisse abgestimmt ist, lassen sie sich besonders gut in Kulturstätten locken. Auf welche Art die Werbung das Publikum erreicht, darf jedoch sehr unterschiedlich sein. Kulturschaffende, Museen und Galeristen können Poster als geeignete Werbeträger in der Kulturbranche einsetzen. Solche klassischen Maßnahmen lassen sich durch Social-Media-Kampagnen und andere kreative Ideen wie einen Tag der offenen Tür oder einen Flashmob ergänzen.

Poster locken lokales Publikum an
Printwerbung hat noch lange nicht ausgedient. Gerade in der Kulturszene ist es wichtig, Menschen aus der Region zu erreichen, die auch wirklich zur Theatervorstellung oder ins Museum kommen können. Große Plakatwände oder Poster, die überall in der Stadt verteilt sind, erzeugen Aufmerksamkeit und sprechen nicht nur die Einwohner, sondern auch Touristen an. Um aus der Masse der Offline-Werbung herauszustechen, sind ausgefallene Poster besonders gut geeignet. Kunst darf gerne provokant sein oder gesellschaftspolitische Fragen stellen. Sie kann als Statement oder Kritik gemeint sein. All das darf sich auch auf der Printwerbung zeigen.

Aufmerksamkeit mit einem Flashmob erzeugen

Auch der Flashmob zielt darauf ab, ein lokales Publikum anzusprechen. Dabei handelt es sich um eine öffentliche Aktion von einer größeren Anzahl von Menschen, die nach vorheriger Absprache durchgeführt wird. Auf großen Plätzen, in Bahnhofshallen oder in Einkaufszentren sind sie besonders effizient. Konzerthäuser können etwa mit einem Flashmob auf ihr Orchester aufmerksam machen. Dafür treffen sich die Musiker an einem vorher festgelegten Tag zu einer bestimmten Uhrzeit an einem Ort und fangen alle gleichzeitig an zu spielen. Die Aufmerksamkeit der Passanten ist ihnen gewiss. Während des Freiluftkonzertes können Flyer mit den Informationen zum Konzert verteilt werden. Das Gleiche funktioniert natürlich auch mit Theateraufführungen oder Museumsausstellungen. Die Aktion muss einfach nur thematisch an die Kulturstätte angepasst werden.

Social Media als Werbefläche nutzen

Auch die österreichische Kulturszene sollte die Reichweite von Social Media gewinnbringend einsetzen und dort für ihre Veranstaltungen werben. Viele der beliebten Plattformen eignen sich ganz ausgezeichnet für kreatives Storytelling. Die deutschen Fernsehsender SWR und BR haben zum Beispiel in der Vergangenheit das Projekt Sophie Scholl auf Instagram gestartet und dort Einblicke in das Leben der Widerstandskämpferin gewährt, indem sie eine Schauspielerin in Storys und Posts von ihren Protestaktionen berichten ließen. Das Projekt erntete zwar viel Kritik, bekam aber auch viel Aufmerksamkeit und Lob. Ähnliche Kampagnen wären eine Idee für Museen, die ein jüngeres Publikum für ihre Ausstellungen begeistern möchten. Auch Theaterstücke ließen sich auf diese Weise bewerben.

Tag der offenen Tür veranstalten

Besucher kommen besonders gerne, wenn es etwas umsonst gibt. Museen oder Galerien können auf diese Weise neue Gäste gewinnen. Das kann in Kooperation mit anderen Kulturstätten umgesetzt werden. Im Burgenland findet beispielsweise fast jedes Jahr die lange Nacht der Museen statt. Nur während der Coronapandemie musste eine Zwangspause eingeführt werden. Diese Aktion lockt zahlreiche Kulturinteressierte an und ist eine tolle Werbung für die gesamte Branche. Solche Veranstaltungen lassen sich aber natürlich auch im Kleinen realisieren.

Manchmal reicht schon ein Tag der offenen Tür, um neue Menschen in die eigenen Räumlichkeiten zu bekommen. Das ist die Chance, um erstmalige Gäste zu wiederkehrenden Besuchern zu machen. Interessant gestaltete, interaktive Ausstellungen, eine angenehme Ausleuchtung und eine gute Akustik sorgen dafür, dass sich die Museumsgänger wohlfühlen. Außerdem sollte weiteres Informationsmaterial in Form von Flyern ausgelegt werden. Poster im Eingangsbereich können hingegen auf kommende Ausstellungen hinweisen und so einen Anreiz zum Wiederkommen bieten.