Feste feiern: traditionell oder international modern

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Vielerorts regen sich Anwohner zurecht auf, weil der Christkindl- oder Weihnachtsmarkt aufgrund seines christlichen Hintergrunds nicht mehr so heißen darf. Vielerorts muss man sich mit einem emotionslosen Wintermarkt zufriedengeben und  mancherorts wird sogar schon diskutiert, ob der Glühwein und das Fleisch ebenso von den Märkten verbannt werden sollen.

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Die Cancel Culture macht sich mittlerweile auch in Europa breit. Laut eigenen Aussagen sind die Vertreter dieser ultrasensiblen Bewegung  besonders liberal unterwegs. Niemand soll ausgeschlossen werden und nichts darf anecken. Leider ist das, was sich diese selbst ernannte Bewegung wünscht, eine Abschaffung von Traditionen, Identitäten und der Geschichte. Humor wird verboten und alles, mit dem man sich identifizieren könnte, ist verpönt. Dass es sich dabei um eine extreme Form der Zensur handelt, die einen puritanischen Überwachungsstaat fördert, das wird scheinbar nicht klar. Auf eine Diskussion mit den Gruppierungen hinter der Cancel Culture kann sich kaum eingelassen werden, denn Argumente werden auf deren Niveau durch Meinungen ersetzt.

Eine Kultur, die alles abschaffen möchte, setzt sich über die Rede- und Kunstfreiheit hinweg. Jede Meinung ist zulässig, solange es die ihre ist. In einem solchen Fall stellt sich schon die Frage, wie man sich persönlich gegen ein derartiges Treiben aufstellen soll? Bleibt man leise und lässt sich die Freude an allem nehmen oder blendet man das, was in vielen Ländern derzeit passiert, einfach aus? Nun, wegschauen ist kaum möglich, da sich die Sache einem mehr und mehr aufdrängt. Am schlimmsten wäre es, wenn man sich aufgrund der kaum fundierten Thesen der Bewegung ein schlechtes Gewissen bekommen würde. Wer jemanden verurteilt, nur weil dieser in der Lage ist, Satire zu erkennen und über schwarzen Humor lacht, der hat mit der Gesellschaft nichts Gutes vor.

Mut zum eigenen Geschmack

Im Wust heutiger Meinungen ist es schwerer denn je, die eigene zu finden. Doch hierzu gibt es eine einfache Lösung: Man macht einfach das, was einem gefällt und freut sich über die Dinge, die einen berühren und ansprechen. Gelingt es einem Intendanten etwa, Turandot in einem alten Steinbruch zu inszenieren und würde das dazu Proteste geben, so gibt es nur eines zu tun: diese gekonnt zu ignorieren und einen der besten Opern aller Zeiten in einem herrlichen Ambiente genießen.
Wer den Spaß nicht verlieren will, der muss zu den eigenen Vorlieben und zu den Entscheidungen, die man aufgrund dieser trifft, stehen. Man kann es nicht immer jedem recht machen und das ist auch vollkommen in Ordnung so, denn gerade von verschiedenen Meinungen und Strömungen lebt eine Demokratie.

Nicht immer soll man sich jedem und allem unterordnen. Die eigene Freiheit ist das höchste Gut. Im Besonderen profitiert man von der eigenen Freiheit, wenn sich die Limits in Grenzen halten. Gelingt es einem, die spanische Weihnachtslotterie zu gewinnen, so ist man im Anschluss so reich, dass sich viele Probleme, mit denen sich die Gesellschaft derzeit herumzuschlagen hat, für einen selbst praktisch in Luft auflösen.
Das Leben hat ein Verfallsdatum und gerade deswegen ist es angebracht, dass man sich die Zeit für sich selbst nimmt. Natürlich bedeutet das nicht, dass man das eigene Gesicht von den Problemen dieser Welt abwendet, es bedeutet aber, dass man sein eigenes Glück herausfordern darf und im besten Fall von einem großen Gewinn profitieren darf. Die bereits angesprochene spanische Weihnachtslotterie ist die größte Lotterie der Welt, die Summe der ausgeschütteten Preise geht Jahr für Jahr in die Milliarden. Natürlich gäbe es auch hier wieder viel zu kritisieren, doch Fakt ist, dass sich jeder über einen stolzen Millionengewinn freuen würde. Wichtig ist also nur, dass man sich den Spaß nicht nehmen lässt und sich von seinem eigenen Weg zum Glück auf keinen Fall abbringen lässt.