Neue Ausstellung in der Landesgalerie Niederösterreich
Venusdarstellungen aus feministischer Sicht und ökologische Fragestellungen im Göttinnenland
Am Samstag, den 12. März eröffnet die Schau „Die Erde lesen. The Dissident Goddesses‘ Project“ in der Landesgalerie Niederösterreich.
Die Ausstellung (12.03.–01.05.2022) geht aus dem mehrjährigen Forschungsprojekt „The Dissident Goddesses‘ Network“ der Akademie der bildenden Künste Wien in Zusammenarbeit mit dem Forum Morgen hervor. Künstlerische und wissenschaftliche Positionen thematisieren den feministischen Blick auf die weltweit einzigartigen Venusfunde in Niederösterreich, die Verwobenheit der Menschen mit ihrem reichhaltigen Land und die ökologische Krise heute. Die Forschungsergebnisse werden in einer Forschungslounge gezeigt. Kuratiert wurde die Schau von Felicitas Thun-Hohenstein, die 2019 für den österreichischen Beitrag auf der 58. Biennale von Venedig verantwortlich zeichnete. „Die ökologische Krise fordert uns heraus, uns der Erde zu widmen, ihr zuzuhören und sie neu zu lesen. Der Prozess einer offenen, interaktiven Interpretation der Erde, ihrer vielfältigen Bewohner*innen und der ökologischen Systeme am Beispiel des Weinviertels und des Göttinnenlandes sind zentrale Botschaften unseres Projektes“, betont die Kuratorin.
Seit Sommer 2021 erforscht, belebt und bewirtschaftet ein Kollektiv von Kulturschaffenden das so genannte „Land der Göttinnen“, ein vier Hektar großes Land im niederösterreichischen Alberndorf im Pulkautal. Die ökofeministische Künstlerin und Philosophin Elisabeth von Samsonow entwirft für die Ausstellung eine installative Kartographie dieses Biotops. Performancefotos von großen Aktionen, Videos, Bodenproben, Porträts von Mikroorganismen, Lössbilder und Skulpturen vereint sie zu einem zentralen Kunstwerk. Ida-Marie Corell protokolliert in einer Fülle an Zeichnungen den Prozess des Verstehens einer weiblichen Geschichte. Ihre poetischen, collagierten und illustrierten Blätter bilden eine Chronik eines zeitgenössischen Feminismus der jüngeren Generation. Weiters am Projekt beteiligt sind Angela Melitopoulos, Romana Schuler, Federica Matta, Alma Heikkilä und Arantzazu Saratxaga Arregi.
Gerda Ridler, künstlerische Direktorin der Landesgalerie Niederösterreich, hält fest: „Die Ausstellung ist ein wertvoller Beitrag für die Landesgalerie Niederösterreich. Niederösterreich bildet den Nährboden für diese hochkarätige künstlerisch-wissenschaftliche Auseinandersetzung. Es ist mir eine Freude, so profunde Expertinnen der Akademie der bildenden Künste mit diesem Projekt bei uns im Haus zu Gast zu haben.“
Im Rahmen des Projektes „The Dissident Goddesses‘ Network“ erscheint eine Publikation mit wissenschaftlichen Gastbeiträgen und einer Dokumentation der Ausstellung „Die Erde lesen. The Dissident Goddesses Project“. Die Publikation ist ab April 2022 im Museumsshop erhältlich.
DIE ERDE LESEN12.03.–01.05.2022
LANDESGALERIE NIEDERÖSTERREICH, Etage 3
Museumsplatz 1, 3500 Krems an der Donau
Eröffnung: SA 12.03.2022, 11.00 Uhr
Am Eröffnungstag ist der Eintritt bis 13.00 Uhr frei.
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