Wien bekommt ein neues Museum

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Ab 15. Mai wird das Belvedere 21 zum Österreichischen Museum für Schwarze Unterhaltung und Black Music – ÖMSUBM
Mit seiner Eröffnung am 14. Mai 2022 positioniert sich das ÖMSUBM als führendes Museum für Schwarze Kultur und Popularmusik im deutschsprachigen Raum.

Als neue Dependance des Belvedere, und in Kooperation mit den Wiener Festwochen, versammelt das Österreichische Museum für Schwarze Unterhaltung und Black Music Geschichten von Schwarzen Künstler*innen und Entertainer*innen, die in der weiß dominierten deutschsprachigen Unterhaltungsindustrie zu Prominenz gekommen sind. Das ÖMSUBM verdeutlicht so die Bedingungen für die Karrieren von u. a. Olive Moorefield, Arabella Kiesbauer, den Rounder Girls, Mola Adebisi, Jessye Norman, Billy Mo oder Roberto Blanco im Zeitraum von den 1940ern bis in die frühen Nullerjahre, die einen Wendepunkt zwischen dem Bedeutungsverlust des Programmfernsehens und dem Beginn der YouTube-Ära markieren.

Mit Dalia Ahmed, Joana Tischkau, Anta Helena Recke, Elisabeth Hampe und Frieder Blume stellt das Belvedere dem ÖMSUBM ein international erfahrenes Leitungsteam voran. Die Kurator*innen, die 2020 bereits das Deutsche Museums für Schwarze Unterhaltung und Black Music gegründet haben, werden ab 15. Mai den Ausstellungspavillon des ehemaligen Belvedere 21 bespielen. Die feierliche Eröffnung findet am 14. Mai ab 18 Uhr bei freiem Eintritt statt.

Stella Rollig, Generaldirektorin Belvedere: Ein Museum für Schwarze Unterhaltung und Black Music war hierzulande längst überfällig. Mit der Übergabe des Standorts Belvedere 21 an das ÖMSUBM nehmen wir eine Umwidmung vor, mit der die Geschichte der österreichischen Populärkultur neu geschrieben wird.

Christophe Slagmuylder, Intendant Wiener Festwochen: Das ÖMSUBM schließt Leerstellen. Es liest die Geschichte neu und korrigiert einige ihrer vorherrschenden Erzählungen. Die Wiener Festwochen und das ÖMSUBM haben den Wunsch gemeinsam, die Realität durch Kunst zu gestalten. Ich freue mich auf eine produktive und inspirierende Partnerschaft.

Das ÖMSUBM lässt die Inszenierungsstrategien Schwarzer Stars, die Rezeptionsdispositive eines mehrheitlich weißen Publikums sowie ermächtigende Strategien der Subversion zum Thema werden. Unter welchen Bedingungen konnten Schwarze Künstler*innen in Österreich Prominenz erlangen? Wie wirken ihre Lebensgeschichten in eine heutige Gegenwart hinein?, so das Leitungsteam des ÖMSUBM.

Zur Sammlungsausstellung
Das ÖMSUBM beherbergt eine umfassende und beständig wachsende multimediale Sammlung von Schallplatten, Magazinen, Autogrammen und Erinnerungsstücken, die an einem lebendigen Ort der Vermittlung und Diskussion von Schwarzer Kunst und Geschichte ausgestellt wird. Die Sammlung ist bewusst quellenoffen und erweiterbar gestaltet. Schenkungen, Leihgaben und Ankäufe von Privatpersonen bilden den Kern des Archivs, das mit seiner kuratorischen Setzung ein neues Feld österreichischer und deutscher Geschichtsschreibung und Museumsgestaltung eröffnet.

Zum Veranstaltungsprogramm
Jeden Samstag ab 18 Uhr bietet das Museum für Schwarze Unterhaltung und Black Music ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit Performances, Vorträgen, Panels und Konzerten an. Aktuell in Österreich lebende Schwarze Künstler*innen, Aktivist*innen und Medienschaffenden wie Arabella Kiesbauer, Claudia Unterweger, Tonica Hunter, Dr.in Mireille Ngosso oder Kim Cooper treten in Dialog mit der Sammlung des Museums und machen das ÖMSUBM zu einem Ort des zukunftsweisenden Austauschs mit der Vergangenheit.

In Kooperation mit Wiener Festwochen und Belvedere

Nähere Informationen und Termine finden Sie unter https://omsubm.at.