Oper im Steinbruch: Futuristische Kostümkreationen als Spiegelbild einer dekadenten Gesellschaft
Neben einer hochkarätigen Besetzung und einem Bühnenbild, das sich wie kein anderes zuvor perfekt in die Szenerie des Steinbruchs St. Margarethen integriert, dürfen sich die Besucher der Oper im Steinbruch diesen Sommer auch auf die spektakulären Kostümkreationen von Pepe Corzo freuen. Die futuristischen Kostüme spiegeln perfekt die babylonische Gesellschaft in Francisco Negrins Inszenierung von Giuseppe Verdis Meisterwerk „Nabucco“ wider.
Der südamerikanische
Kostümbildner Pepe Corzo wirkte bereits an renommierten Opern- und
Theaterhäuser in der ganzen Welt. Sein Stil zeichnet sich speziell durch
experimentelle, spielerische und farbenfrohe Kostümdesigns aus. Insgesamt 120
Kostüme aus seiner Meisterhand sind Teil der „Nabucco“-Aufführungen. Das Volk
der Hebräer ist erdfarben gekleidet, die Babylonier in auffallendem Rot und
Blau. Pepe Corzo bringt seine Entwürfe folgendermaßen auf den Punkt: „Das
Kostümdesign orientiert sich stark an der babylonischen Kultur und Kunst, an
überlieferten Beispielen von Architektur, Symbolik oder Skulpturen. In
,Nabucco‘ gibt es zwei Universen: Babylon ist geprägt von Exzess, Arroganz,
Macht, Größenwahn und Gier. Im Gegensatz dazu repräsentiert die hebräische Welt
in der Inszenierung Schlichtheit, Verbundenheit zu Natur und Umwelt.“
„Nabucco“, das 1996 als überhaupt erste Oper im Steinbruch gezeigt wurde, stand
zuletzt 2007 in St. Margarethen am Programm. Nun kehrt es als Neuinszenierung
in die einzigartige Felsenlandschaft des Steinbruchs zurück. Premiere feiert
die Produktion am 13. Juli 2022.
Das Finale monatelanger Vorbereitung
Mehr als 15 Monate benötigte Pepe Corzo vom Entwurf bis zur Kostümanprobe mit
den internationalen Sängerinnen und Sängern. Beim sogenannten Fitting sorgen
fünf Schneiderinnen und Assistenten für den letzten Feinschliff der
Kostümkreationen. Die Kostüme sind in enger Abstimmung mit Regisseur Francisco
Negrin und Bühnenbildner Thanassis Demiris entstanden, denn sie sollen
gemeinsam mit der Inszenierung und dem Bühnenbild ein harmonisches Ganzes
ergeben. Rund 150 Skizzen und etwa 40 Prototypen im Originalmaßstab sind im
Voraus gezeichnet und umgesetzt worden. „Die Babylonier präsentieren sich in
langen Tuniken mit typischer Ikonografie wie Bögen, Türme, Schwerter oder
Schlangen. Nabuccos Kostüm repräsentiert den Turm von Babel. Der Löwe und der
Greif sind Ausdruck seiner militärischen Macht. Abigailles Stärke wird durch
eine 5kg schwere ‚Schlange‘ gezeigt, die sie mit sich trägt“, erklärt Pepe
Corzo. Die Hebräer hingegen sind in einfachen langen Tuniken aus Baumwolle
mit handgemachten Texturen gekleidet, die eine Wüstenrose imitieren. Die
Farbwahl wurde von der Landschaft des Steinbruchs inspiriert.
„Pepe Corzo hat weltweit schon viele Opern mit spektakulären Kostümen
ausgestattet. Umso mehr freut es mich, dass er Teil unseres internationalen
Leading Teams ist. Seine Kostüme spiegeln den Gegensatz der beiden Völker in
‚Nabucco‘ wider: Mit schlichten, aber dennoch verspielten Entwürfen in
Naturfarben für die Hebräer und geradezu futuristischem und kubistischem
Goldprunk für die Babylonier. Alle Kostüme sind inspiriert von Formensprache
und Symbolik versunkener ehemaliger Hochkulturen“, freut sich Daniel
Serafin, Künstlerischer Direktor der Oper im Steinbruch.
Instagram Filter ermöglicht digitalen Rollentausch
Marc Molinos und Alberto De Gobbi übernehmen als Kollektiv Piedra Muda LAB das
Videodesign bei „Nabucco“ und haben eigens für die Produktion im Steinbruch
einen Instagram Filter kreiert. Wer sich selbst als Nabucco oder Abigaille
sehen möchte, braucht nur bei der Filtersuchfunktion „Nabucco“ eingeben.
Tickets für „Nabucco“ im Steinbruch St. Margarethen können im Ticketbüro
pan.event unter T +43 2682 65 0 65 oder per E-Mail: tickets@panevent.at
gebucht werden. Alle Informationen unter www.operimsteinbruch.at.
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